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Quelle: Andreas Gora/dpa

Berliner Olympiastadion

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage nach tödlicher Attacke auf Hertha-Fan

Vier Wochen kämpfte ein Hertha-Fan nach einer Faustattacke am Berliner Olympiastadion um sein Leben. Doch Ende Juni starb der 55-Jährige im Krankenhaus. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 24-Jährigen erhoben.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 24-Jährigen wegen Körperverletzung mit Todesfolge erhoben. Dies teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Dem Mann aus Rostock wird vorgeworfen, im vergangenen Mai einen 55-Jährigen nach dem Relegationsspiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV am Berliner Olympiastadion niedergeschlagen zu haben. Der Hertha-Fan wurde derart hart am Kopf getroffen, dass er vier Wochen nach der Attacke im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag.

Rostock/Berlin

Polizei fasst mutmaßlichen Täter nach Tod eines Hertha-Fans

Vier Wochen kämpfte ein Hertha-Fan nach einer Faustattacke um sein Leben. Doch Ende Juni starb der 55-Jährige im Krankenhaus. Jetzt, sechs Wochen später - gelang es der Polizei in Rostock, den mutmaßlichen Täter festzunehmen.

Schädelbruch erlitten

Der 55-Jährige war am 19. Mai nach dem Spiel gegen den HSV an der Kreuzung Rominter Allee/Olympische Straße mit einem Autofahrer in Streit geraten. Als der Hertha-Fan weitergehen wollte, soll der damals unbekannte Beifahrer des BMW ausgestiegen sein und dem Hertha-Fan mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der Mann stürzte und schlug mit dem Hinterkopf auf der Straße auf. Er erlitt dabei einen Schädelbruch und lag anschließend im Koma. Der mutmaßliche Täter verschwand.

Über Phantombild mutmaßlichen Täter ermittelt

Augenzeugen erklärten nach dem Übergriff laut Polizei, dass der mutmaßliche Täter ein Oberteil mit dem Vereinslogo des Zweitligisten FC Hansa Rostock getragen habe und in ein Auto mit Rostocker Kfz-Kennzeichen gestiegen sei. Im Nachgang wurde nach Zeugenaussagen ein Phantombild des Verdächtigen erstellt und damit gefahndet.

Die Ermittler konnten den Tatverdächtigen schließlich identifizieren. Er kam am 3. August 2022 in Untersuchungshaft. Knapp zwei Monate später kam er Ende September wegen Haftverschonung vorerst wieder auf freien Fuß.

Hertha BSC hatte damals mit großer Bestürzung auf den Tod des Mannes reagiert und Familie und Angehörigen Beileid ausgesprochen. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende Juni gab es eine Schweigeminute für den Mann.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.02.23, 17:30 Uhr

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