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Audio: rbb24 Inforadio | 29.03.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa-Zentralbild

Modellprojekt "Kieztage"

An diesen Orten nimmt die BSR ab jetzt zusätzlich Sperrmüll entgegen

Schimmlige Sofas, ausgeweidete Fernseher, morsche Couchtische: Auf Berliner Gehwegen und Straßenrändern sammelt sich tonnenweise illegal abgeladener Sperrmüll. Um das zu ändern, bietet die BSR ab sofort "Kieztage" an. Ein Überblick über alle Orte.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) startet am Donnerstag das Projekt "Kieztage", bei dem in jedem Bezirk monatlich zwei Sperrmüll-Tage angeboten werden. Das neue Angebot sei zunächst für 2023 und 2024 geplant, kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) an. Bisher wurden diese sogenannten "Kieztage" probeweise durchgeführt.

Start ist in Prenzlauer Berg am Park am Wasserturm auf der Seite Belforter Straße. Neben Aktionen rund um das Thema Müll wie einen Tausch- und Verschenkmarkt bietet die BSR an diesen Tagen die Entsorgung von Sperrmüll an den Adressen der jeweiligen Kieztage-Veranstaltungen an. Wer seinen Sperrmüll loswerden will, muss ihn also möglicherweise weniger weit bringen, als zu einem der 14 Recyclinghöfe der BSR [bsr.de].

Die Termine bis Juni stehen auf der Webseite der Stadtreinigung und in der interaktiven Karte in diesem Beitrag. Sollte Ihnen die Karte nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.

Keine Entsorgung direkt an der Haustür - nur im Kiez

Direkt vor der eigenen Haustür wird der Sperrmüll an diesen Tagen aber nicht abgeholt, wie es zunächst in einer Pressemitteilung des Senats geheißen hatte. Das betonte der BSR-Sprecher Sebastian Harnisch rbb|24 am Dienstagnachmittag auf Nachfrage.

Franziska Giffey sprach davon, dass sich diese vereinfachte Form der Sperrmüllentsorgung von einem Modellprojekt zu einem Regelangebot entwickeln könne. Die "Kieztage" sind Teil der Senatsstrategie "Saubere Stadt". Diese zielt auch auf die Vermeidung vom Abfällen.

Termine bis Ende Juni stehen - Charlottenburg-Wilmersdorf fehlt noch

Bei den Kieztagen kann laut BSR Sperrmüll, wie zum Beispiel Kommoden, Hocker, Anrichten, Teppiche, Elektrogeräte und Alttextilien kostenlos entsorgt werden. Nicht angenommen werden Schadstoffe [bsr.de] wie Lacke, Farben, Bauschutt oder Batterien.

Trotz der Ankündigung stehen noch nicht alle Bezirke auf dem Plan: Charlottenburg-Wilmersdorf fehlt in der BSR-Liste. Laut des BSR-Sprechers Sebastian Harnisch bietet die BSR jedem Bezirksamt ein Kontingent an freien Terminen für solche Kieztage über eine Buchungsplattform an. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf habe das Angebot bisher für das zweite Quartal 2023 nicht wahrgenommen, sagte Harnisch rbb|24.

Der Bezirk, in dem laut der BSR der meiste illegale Müll wie Sperrmüll oder Elektroschott abgeladen wurde, war im vergangenen Jahr Friedrichshain-Kreuzberg mit 12.705 Kubikmetern. Das entspricht ungefähr dem Volumen von knapp 13 Einfamilienhäusern. Den zweitmeisten illegalen abgeladenen Müll stellte die BSR in Neukölln fest (8.904 Kubikmeter), gefolgt von Mitte, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.03.23, 19:30 Uhr

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