Modellprojekt "Kieztage" - An diesen Orten nimmt die BSR ab jetzt zusätzlich Sperrmüll entgegen

Do 06.04.23 | 07:57 Uhr
  92
Ein BSR-Mitarbeiter nimmt Sperrmüll entgegen (Quelle: dpa/Jens Kalane)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.03.2023 | Nachrichten | Bild: dpa-Zentralbild

Schimmlige Sofas, ausgeweidete Fernseher, morsche Couchtische: Auf Berliner Gehwegen und Straßenrändern sammelt sich tonnenweise illegal abgeladener Sperrmüll. Um das zu ändern, bietet die BSR ab sofort "Kieztage" an. Ein Überblick über alle Orte.

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) startet am Donnerstag das Projekt "Kieztage", bei dem in jedem Bezirk monatlich zwei Sperrmüll-Tage angeboten werden. Das neue Angebot sei zunächst für 2023 und 2024 geplant, kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) an. Bisher wurden diese sogenannten "Kieztage" probeweise durchgeführt.

Start ist in Prenzlauer Berg am Park am Wasserturm auf der Seite Belforter Straße. Neben Aktionen rund um das Thema Müll wie einen Tausch- und Verschenkmarkt bietet die BSR an diesen Tagen die Entsorgung von Sperrmüll an den Adressen der jeweiligen Kieztage-Veranstaltungen an. Wer seinen Sperrmüll loswerden will, muss ihn also möglicherweise weniger weit bringen, als zu einem der 14 Recyclinghöfe der BSR [bsr.de].

Die Termine bis Juni stehen auf der Webseite der Stadtreinigung und in der interaktiven Karte in diesem Beitrag. Sollte Ihnen die Karte nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.

Keine Entsorgung direkt an der Haustür - nur im Kiez

Direkt vor der eigenen Haustür wird der Sperrmüll an diesen Tagen aber nicht abgeholt, wie es zunächst in einer Pressemitteilung des Senats geheißen hatte. Das betonte der BSR-Sprecher Sebastian Harnisch rbb|24 am Dienstagnachmittag auf Nachfrage.

Franziska Giffey sprach davon, dass sich diese vereinfachte Form der Sperrmüllentsorgung von einem Modellprojekt zu einem Regelangebot entwickeln könne. Die "Kieztage" sind Teil der Senatsstrategie "Saubere Stadt". Diese zielt auch auf die Vermeidung vom Abfällen.

Termine bis Ende Juni stehen - Charlottenburg-Wilmersdorf fehlt noch

Bei den Kieztagen kann laut BSR Sperrmüll, wie zum Beispiel Kommoden, Hocker, Anrichten, Teppiche, Elektrogeräte und Alttextilien kostenlos entsorgt werden. Nicht angenommen werden Schadstoffe [bsr.de] wie Lacke, Farben, Bauschutt oder Batterien.

Trotz der Ankündigung stehen noch nicht alle Bezirke auf dem Plan: Charlottenburg-Wilmersdorf fehlt in der BSR-Liste. Laut des BSR-Sprechers Sebastian Harnisch bietet die BSR jedem Bezirksamt ein Kontingent an freien Terminen für solche Kieztage über eine Buchungsplattform an. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf habe das Angebot bisher für das zweite Quartal 2023 nicht wahrgenommen, sagte Harnisch rbb|24.

Der Bezirk, in dem laut der BSR der meiste illegale Müll wie Sperrmüll oder Elektroschott abgeladen wurde, war im vergangenen Jahr Friedrichshain-Kreuzberg mit 12.705 Kubikmetern. Das entspricht ungefähr dem Volumen von knapp 13 Einfamilienhäusern. Den zweitmeisten illegalen abgeladenen Müll stellte die BSR in Neukölln fest (8.904 Kubikmeter), gefolgt von Mitte, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.03.23, 19:30 Uhr

92 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 92.

    Das ist leider überhaupt nicht gut verteilt. An manchen Orten alle paar Straßen und in zB Treptow gar nicht. Unsinnige Aktion für die Mehrzahl der Berliner*innen. Am Ende muss man doch einen Transporter mieten, um am einen bestimmten Ort zu kommen.

  2. 91.

    Sackkarren kann man oft im Baumarkt mieten. Oder mal beim Nachbarn fragen. Nachbarschaftsportale sind da auch sehr hilfreich. Da findet man auch Hilfe, um den Kühlschrank die Treppe runter- bzw. die Waschmaschine die Treppe hochzubekommen. ;-)

  3. 90.

    ;-) liebe Paula so haben wir das auch gesehen......gefunden wurde immer irgendetwas.
    In diesem Sinne für Sie und Ihrer Familie ein schönes Osterfest.....egal wie die Laune von Petrus ist.:-)

  4. 89.

    Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Nur hilft das den Leuten die sperrigen Müll (Couch, Matratzen, Schrank - Sperrmüll eben) entsorgen möchten leider gar nicht. Wenn ich mir dafür einen Transporter organisieren muß, kann ich das Zeug auch gleich zum nächsten BSR Hof bringen - und zwar dann wann ich das will oder muss. Sperrmüll Tage 2x im Jahr für jede Straße (hatten wir alles schon mal) und das Problem wäre gelöst. So ist und bleibt es eine weitere Anekdote aus der Kategorie "wir haben ja was unternommen", nur Geld darf es nicht kosten ...

  5. 88.

    Es stand im Kommentar drin, aber den scheinen Sie nicht lesen zu wollen: die BSR holt ab. Gegen Bezahlung.

  6. 87.

    Deshalb bevorzuge ich immer die Entsorgung gegen Gebühr bei Neubestellung. Hat bei mir bisher gut geklappt. Ansonsten muss man eben irgendwie improvisieren.

  7. 86.

    Sehe ich auch so und habe diese Sperrmüllaktionen früher auch gerne genutzt.Those were the days.Nicht nur zum Entsorgen,ich habe auch immer was gefunden,was ich noch gebrauchen konnte. Natürlich ohne danach ein Chaos am Straßenrand zu hinterlassen.
    Schöne Osterfeiertage,hoffe Petrus bekommt seine latente Inkontinenz in Griff und lässt Klärchen den Vortritt. Liebe Grüße aus St.Aaken

  8. 85.

    Die BSR holt auch ab. Allerdings nicht umsonst. Wir haben das beim Umzug genutzt

  9. 84.

    "...oder ich lasse das von der BSR abholen."

    Ja. Nein, dass funktioniert bei der BSR merkwürdigerweise so nicht.
    Wenn man, wie im Falle von 'Nephalin', nur Elektrogeräte von der BSR abholen lassen möchte, so geht das immer nur in Verbindung mit Sperrmüll.
    Also:
    Fernseher + Kühlschrank -> Geht nicht.
    Fernseher + Kühlschrank + Sessel -> Geht.

    Wer das mal spaßeshalber ausprobieren möchte:
    https://www.bsr.de/sperrmuellabfuhr-20237.php
    (Einfach mal das Formular ausfüllen und auf weiter klicken; danach zum Anfang des Formulars scrollen um die Fehlermeldung zu bestaunen ;) )

  10. 83.

    .. keine schlechte Idee, es gibt jedoch bessere. Sperrmülltage 2x im Jahr Straßenweise z. Bsp.. Bei einem Ort in Schöneberg(Barbarossastr.) wird sich der Strassen-Müll in Friedenau nicht verringern.
    Nachbesserung bitte!

  11. 82.

    Die Idee an sich ist gut.
    Als Verbesserung würde ich vorschlagen, dass die Abgabeorte jeweils im Bezirk monatlich verändert werden. So hat jeder mal die Möglichkeit fussläufig seinen Müll zu entsorgen.

  12. 80.

    Sorry, da muss ich widersprechen. Was ich nicht mehr verkaufen kann oder will , lasse ich mit der Lieferung bei Neubestellung abholen ( Kühlcombi,Herd,Fernseher,Bett,Couch etc.), ich z.B. von OTTO oder ich lasse das von der BSR abholen.
    Es gibt wirklich immer Möglichkeiten.Schönen Donnerstag.

  13. 79.

    Tolle Idee und sicher ausbaufähig. Mir geht's wie @9 Heike, ich kann mich auch an die Sperrmüllzeiten am Straßenrand in West- Berlin erinnern.Das war für mich ne kleine Tauschbörse,denn ich hab auch immer was gefunden was ich noch gebrauchen konnte. Habe es geliebt. Und das man seinen Müll ,egal ob Sperrmüll, Kippen, Verpackungsreste usw. nicht auf die Straße schmeißt ist Erziehungssache. Ich habe auch früher als,Raucherin meinen Autoaschenbecher nicht am Straßenrand geleert und sind Müllcontainer am Grillplatz voll,nimmt man seinen Müll eben mit.Egal in welchem Alter, es gibt immer einen Weg seinen Müll ordentlich zu entsorgen.

  14. 78.

    Komm mal runter von deinem hohen Thron, denn es gibt diese Möglichkeiten eben NICHT für jeden.
    Habe einen großen Fernseher schon zehnmal inseriert - null Interesse.
    Habe einen Kühlschrank inseriert - null Interesse.

    Wer dann niemanden hat, der ein Auto hat, was bei dem Kühlschrank eh nichts bringen würde, der hat einfach keine Möglichkeit den Kram los zu werden.

  15. 77.

    Bringt mir gar nichts, obwohl der Sammelpunkt nicht allzu weit weg ist, aber wie schafft man alleine einen 150 cm hohen Kühlschrank dort hin?!
    Oder eine 30 Jahre alte Waschmaschine, die noch vom Vormieter stammt, aus dem Keller hoch und hin?!

    Wenn die dort wenigstens Sackkarren "vermieten" würden, aber selbst soweit haben sie wieder nicht gedacht ...

  16. 76.

    Na, unser Eck Mal wieder nicht dabei. Die Anwohner, die allerhöchstens rudimentär deutsch sprechen, von lesen gar nicht zu reden, und mit den 3 Buchstaben BSR nicht im entferntesten was anzufangen wissen, werden also weiter ihre Sofas und Matratzen mit fragwürdigen Gebrauchsspuren an den Straßenrand stellen.

    Dort holt ihn KOSTENLOS die BSR ab, nach einiger Zeit, wenn es genug Beschwerden gab.

    Warum es keine Sperrmülltage wie früher gibt, die schlussendlich billiger und begreifbarer waren..? Ja, man darf ja vom Sperrmüll nicht Mal was wegnehmen, ist ja Diebstahl! Solche irren Gesetze gehören wieder abgeschafft!!

  17. 75.

    Deutlicher kann man seinen Mitbürger:innen kaum sagen: Wir wollen deinen Sperrmüll nicht! Wenige Stunden an einzelnen Tagen Müll einzusammeln bedeutet am Ende für viele Menschen trotzdem, dass sie für diesen Weg ein Fahrzeug anmieten müssen. Und da ist es egal, ob sie sich drei Straßen weiter die Beine in den Bauch stehen oder am BSR-Hof im Nachbarbezirk.

    Am Ende werden viele Mitbürger:innen die bekanntgemachten Annahmeorte auch vor und nach den abgegebenen Zeiten nutzen, um ihren Müll dort loszuwerden.

  18. 73.

    Was unterscheidet jetzt einen Rentner von vielen anderen Menschen?
    Bei den Kieztagen und beim normalen Wertstoffhof. Wenn man nicht laufen kann oder kein Auto hat, dann Abholung durch BSR (gegen Kosten)oder etwas Phantasie (Freunde, Nachbarn, Familie pp. mit Auto)...
    Es gibt auch div. Firmen, die Sperrmüll abholen.
    Oder evtl., wenn noch brauchbar, bei Ebay Kleinanzeigen verkaufen...

    Es gibt so viele Möglichkeiten für jeden Bürger und eigentlich absolut keinen Grund, die Stadt zu vermüllen.

Nächster Artikel