rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb24 Inforadio | 03.04.2023 | Anja Kabisch | Quelle: imago/Emmanuele Contini

Verkauf seit Montag

BVG und Bahn verzeichnen hohe Nachfrage nach 49-Euro-Ticket

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben nach dem offiziellen Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets rund 250.000 Buchungen verzeichnet. Etwa 230.000 davon seien Kundinnen und Kunden, die aus ihrem bisherigen Abo zum 49-Euro-Ticket wechseln, teilte die BVG am Montag mit.

"Insofern war die Nachfrage heute zwar höher als in den letzten Tagen, aber nicht vergleichbar mit dem 9-Euro-Ticket und seiner kurzen Vorlaufzeit", hieß es. Fahrgäste können das bundesweit in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs gültige Monatsabo ab sofort über die jeweiligen Apps oder Internetseiten sowie optional auch bei örtlichen Verkaufsstellen abschließen.

Die BVG hatte schon seit Ende Februar Vorbestellungen für das sogenannte Deutschlandticket angenommen. Genutzt werden kann der neue Fahrschein ab Anfang Mai.

Verkauf und Geltungsbereich

Was Sie zum 49-Euro-Ticket wissen sollten

Einen Monat den Nah- und Regionalverkehr nutzen, mit einem bundesweit gültigen Ticket zum Festpreis. Das wird ab Mai wieder möglich sein, der Bundesrat hat dem Gesetzentwurf am Freitag zugestimmt. Was Sie jetzt wissen müssen.

Verband rechnet mit Millionen Neukunden

Auch die Deutsche Bahn sprach am Montag von einer hohen Nachfrage. "Der große Erfolg einer Flatrate für den Nahverkehr setzt sich fort", sagte eine Sprecherin. "Die Menschen wollen das Deutschlandticket. Heute Vormittag hatten wir doppelt so viel Traffic auf unseren digitalen Verkaufskanälen wie an einem gewöhnlichen Montag."

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) geht von rund 5,6 Millionen neuen Kundinnen und Kunden aus. Elf Millionen Bestands-Abo-Kunden werden der Prognose zufolge auf das Deutschlandticket wechseln.

Kritiker fordern mehr Geld für belasteten ÖPNV

An dem Angebot gibt es auch Kritik. Schon im vergangenen Jahr hatte die hohe Nachfrage in Folge des 9-Euro-Tickets den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an seine Belastungsgrenzen gebracht. "Schon heute sind Busse und Bahnen besonders zu den Stoßzeiten rappelvoll, im ländlichen Raum ist das Angebot mickrig, und überall fehlt Personal", sagte kürzlich Stefan Körzell, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund. Oberstes Gebot sei deshalb, für den öffentlichen Nahverkehr genug Geld bereitzustellen.

Das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket gilt als Nachfolger für das im vergangenen Sommer für drei Monate gültige 9-Euro-Ticket. Es soll den öffentlichen Regional- und Nahverkehr attraktiver und erschwinglicher machen. Nach monatelangem Ringen hatten sich Bund und Länder darauf geeinigt, die Kosten für das Ticket je zur Hälfte zu tragen. Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat der Maßnahme zugestimmt und damit die letzte politische Hürde aus dem Weg geräumt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.04.2023, 18:00 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen