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Audio: rbb24 Inforadio | 03.06.2023 | Quelle: dpa/A. Franke

Tag der Organspende

Stiftung Organtransplantation fordert Widerspruchslösung

Anlässlich des "Tags der Organspende" an diesem Samstag fordert Axel Rahmel, Vorstandsmitglied der Deutschen Stiftung Organtransplantation, alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. "Daran hapert es", sagte der Mediziner am Samstagmorgen im rbb24 Inforadio.

In Deutschland gebe es zu wenige Spender - deutlich weniger als in anderen europäischen Ländern. "Während es in Ländern wie Belgien und Spanien 40 pro eine Million Einwohner sind, haben wir in Deutschland nur etwas mehr als zehn pro eine Million Einwohnern. Deutschland ist damit europäisches Schlusslicht", bilanziert Rahmel.

Quelle: imago images

Bundesweit weniger Spenden

Organspenden in Brandenburg nehmen zu - im Gegensatz zu Berlin

Tausende Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Doch die Zahl der Organspender ist im letzten Jahr gesunken, auch in Berlin. In Brandenburg hingegen sah das zuletzt anders aus.

Mediziner fordert Widerspruchslösung

Es sei daher unabdingbar, die Menschen über das Thema zu informieren, "damit gerade eine bewusste Entscheidung getroffen werden kann." Aktuell müssten diese häufig die Hinterbliebenen treffen "und das ist für die Angehörigen extrem schwierig".

Ein Ansatz sei die sogenannte Widerspruchslösung, die in der Politik seit langem diskutiert wird. In diesem Fall würde man zunächst automatisch als Organspender gelten, außer man widerspricht. "Es wäre ein klares politisches Signal und es würde dazu führen, dass in den Krankenhäusern regelmäßig am Lebensende auch an das Thema Organspende gedacht wird." Das könne auch Angehörige entlasten.

Einschulung mit zwei Spendernieren

"In den ersten Tagen werden bestimmt Tränen fließen"

Am Montag haben tausende Schüler in Brandenburg ihren ersten Schultag. Söhnke Beyer aus Lauchhammer freut sich besonders darauf. Dass er diesen Tag erleben kann ist keine Selbstverständlichkeit: Söhnke hat zwei Spendernieren.

Brandenburg meldet mehr Organspender

Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation um 6,9 Prozent im Vergleich zu 2021 gesunken. Noch 869 Menschen spendeten nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe - nach 933 Spendern 2021 und 913 im Jahr 2020. Rund 8.500 Menschen stehen auf Wartelisten.

In Berlin und Brandenburg zeigt sich dabei ein unterschiedliches Bild: In Berlin spendeten im Jahr 2022 insgesamt 43 Menschen ein oder mehrere Organe nach ihrem Tod – das waren demnach sechs Menschen weniger als noch im Vorjahr. Die Summe der so gespendeten Organe ging demnach von 135 auf 127 zurück.

In Brandenburg sind im vergangenen Jahr hingegen mehr Organe nach dem Tod gespendet worden. Insgesamt 25 Menschen spendeten ein oder mehrere Organe nach ihrem Tod – vier Menschen mehr als noch im Vorjahr. Die Summe der so gespendeten Organe stieg demnach von 60 auf 77.

Sendung: rbb24 Inforadio, 3.6.23, 7:30 Uhr

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