Brandenburg - Wasserschutzpolizei verstärkt Präsenz auf Seen und Wasserstraßen

Mo 25.03.24 | 15:25 Uhr
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Die WSP 6 ist Deutschlands erstes Polizeidienstboot, das mit einem Hybridantrieb ausgestattet wurde. (Quelle: Brandenburger Ministerium des Innern)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.03.2024 | Maximilian Ulrich, Matti Zachrau | Bild: Brandenburger Innenministerium

Die Wasserschutzpolizei plant in den kommenden Wochen verstärkt auf Brandenburgs Seen und Wasserstraßen unterwegs zu sein. "Nach den kalten Wintermonaten zieht es viele Menschen wieder an die Gewässer", sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag.

Drogen und Alkohol als Kontrollschwerpunkte

Der Bootsverkehr von Motor-, Segel und Ruderbooten werde daher wieder spürbar zunehmen. Die Polizei werde deshalb die Einhaltung der Regeln stärker kontrollieren, so die Sprecherin. Ein Kontrollschwerpunkt bleibe das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Drogen.

Grundsätzlich gilt auf allen Gewässern die 0,5 Promillegrenze, ab der es verboten ist, ein Boot, ein Floß oder ein anderes schwimmendes Wasserfahrzeug zu führen. Bei "Ausfallerscheinungen", also bei Anzeichen von Fahrunsicherheit durch eine auffällige Fahrweise, kann schon ab 0,3 Promille eine Strafanzeige erfolgen. Ab einem Blutalkoholwert von 1,1 Promille gilt man – wie im Straßenverkehr auch – als absolut fahruntüchtig. Anders als auf der Straße gibt es zwar keine Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister, doch der Sportbootführerschein ist dafür schneller in Gefahr, ganz entzogen zu werden. Die Promillegrenzen gelten nicht nur für Motorbootfahrer, sondern auch für Ruderer, Kanufahrer, Segelsurfer oder Stand-Up-Paddler.

Kontrollen auf 1.600 Kilometer Gewässerstrecke

Als präventiven Schwerpunkt wollen die Wasserschutzpolizisten in diesem Jahr gemietete Wasserfahrzeuge in den Blick nehmen. Denn sowohl aufseiten der vermietenden Unternehmen als auch der mietenden Bootsführer gibt es dabei einige Pflichten zu beachten, die sich aus mehreren gesetzlichen Vorgaben ergeben: So müssen die Unternehmen unter anderem garantieren, dass die geforderte Ausrüstung an Bord und in einem einsatzbereiten Zustand ist.

In diesem Jahr soll in Brandenburg die "WSP 6", Deutschlands erstes Polizeidienstboot mit Hybrid-Antrieb, zum Einsatz kommen. Bei der WSP 6 handelt es sich um ein 1988 gebautes, ehemaliges DDR-Polizeistreifenboot, das nun modernisiert und mit einer Wärmebildkamera, sowie einem ökologischeren Antrieb ausgestattet wurde.

Das schiffbare Wasserstraßennetz des Landes Brandenburg umfasst rund 1.600 Kilometer Gewässerstrecke. Dazu kommen 992 Kilometer Fließe im Spreewald. Die Hauptwasserstraßen bilden die Flüsse Oder, Spree, Havel und Elbe und ihre verbindenden Kanäle.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.03.2024, 12 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Bei der WSP Mitte fahren oft genug überlaute Kommerz Party Boote im Sommer vorbei, die nach 22 Uhr einen Mega Lärm machen und Anwohner und Vogelwelt nerven. Das sollten Sie mal kontrollieren!

  2. 9.

    Meine Erfahrung als regelmäßiger Kanufahrer und Stand Up Paddler ist, dass die größte Gefahr von den Kapitänen der hochmotorisierten Boote ausgeht, die der Meinung sind, ihre 400 PS ausfahren zu müssen, ohne Rücksicht auf Segler und andere kleinere Wasserfahrzeuge. Das Partyvolk ist laut, aber eher ungefährlich.

  3. 8.

    Dem Artikel muss ich leider widersprechen. Die WSP 6 ist nicht Deutschland‘s erstes Polizeiboot mit Hybrid-Antrieb. Sondern es gibt bereits ein baugleiches Boot , nämlich die „WSP 33“, welches schon seit über 1 Jahr bei der Berliner Wasserschutzpolizei „hybrid“ unterwegs ist.

  4. 6.

    Ja Präsenz ist sehr wichtig vorallem auch im Hinblick auf die Cannabisfreigabe... Kontrolle Alter z. B. Da die Partyboote ja jetzt schon oft genug zu laut und wenig gefühlvoll ggü den restlichen Erholungssuchenden zu Land und zu Wasser unterwegs sind..

  5. 5.

    Oh bitte, können die im Sommer auch mal bei uns vorbei kommen und den Partypeople auf ihren Holzschiffchen eins aufs Dach geben?

  6. 4.

    15PS sind nicht zum Rasen geeignet. Die riesigen Flöße, an denen die kleinen Motore hängen, verhindern das. Aber 15 PS sind ein Sicherheitsaspekt. Vor vielen Jahren als die 5 PS , später 8 PS die Regel waren, war es oft sehr schwierig sich einer gefährlichen Situation zu entziehen. Und wenn auf dem Wannsee ordentlich der Wind blies (schreibt man das so?) hatte die kleine 10cm Schraube ordentlich zu tun um überhaupt das Bötchen vom Fleck zu bekommen. 15PS finde ich persönlich OK und es funktioniert auch, wenn man halbwegs seine "Birne" etwas anstrengt und nicht kopflos über die Binnengewässer schippert. Führerscheinfrei fahren heißt nämlich nicht auch straffrei zu fahren. Von daher: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auf eine sonnenreiche Saison auf den heimischen Gewässern

  7. 3.

    >"dass die Polizei auf den Gewässern mehr Präsenz zeigen muss. Mich sört es nicht, ganz im Gegenteil."
    Jeder Menschen, der sich umsichtig in einer Gesellschaft mit Rücksicht auf andere Menschen verhält, fürchtet Polizeipräsenz sowieso nicht. Ganz im Gegenteil.

  8. 2.

    Das war ein riesen Fehler die PS auf 15 anzuheben. Es sollte Plficht sein, dass zumidnest einer an Board ein SBF hat. Derjenige muss ja nicht selber steuern, das können Kinder oder wer auch immer machen, es soll ja Spass machen. Aber ganz ohne Führerscheint sollte verboten werden. Wenn ich sehe was auf den Gewässern so abgeht, sorry, aber das geht nicht. Ich fahre selber nur 1 mal im Jahr mit einem geliehenen Kahn, aber dennoch habe ich ein SBF.

  9. 1.

    Genau die richtige Reaktion! Ich bin zwar auch "nur" so ein 15PS Freizeitkapitän auf den Gewässern am Wannsee / Griebnitzsee. Aber auch ohne Führerschein gilt es, die grundlegenden Regeln einzuhalten. Und das beginnt beim Alkoholverbot, geht weiter mit dem Schutz der Schilfkanten, der Beachtung der Berufsschifffahrt, aber auch der Müllentsorgung und des Lärmpegels. Was man dann jede Sommersaison auf oben erwähnten Gewässern erlebt, ist einfach nicht hinnehmbar. Ich staune, dass die Anlieger mit ihren Wassergrundstücken "nicht auf die Barrikaden gehen". Die Ruhe auf dem Wasser.... najaaaa...... Leider ist es wohl unumgänglich, dass die Polizei auf den Gewässern mehr Präsenz zeigen muss. Mich sört es nicht, ganz im Gegenteil.

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