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Quelle: Marcus Behrendt

Adventskalender 2019

23. Tür: Tierisch viel Soße

Die Kuh ist in ihrer Klima-Bilanz eine Bombe, eine Methan-Bombe. Das Schwein ist nur ein bisschen besser. Und jeder bekommt feuchte Augen, wenn es ums Thema Massentierhaltung geht. Aber es gibt Alternativen. Von Brandenburgs Höfen sind da ganz neue Tiergeräusche zu hören. Eine Schlachtpartie.

24 kleine Geschichten über die großen Errungenschaften und kleinen Niederlagen der Brandenburger und Berliner in Sachen "Essen und Trinken". Alle Türchen auf einen Blick finden Sie hier.

Das gemeine Schwein ist nicht mehr so richtig gern gesehen auf den Tellern. Natürlich gibt es an der Fleischtheke weiter Sülze vom Schweinekopf, Nackensteaks, Kammscheiben, Kotelett und immer wieder Fragen an den Fleischer, wie man es denn hinkriegt, dass das Filet nicht so trocken gerät. Aber das Schwein als Nahrungslieferant steht zumindest in Frage.

Eine kleine aktuelle Mastschwein-Bilanz könnte vielleicht mit einem Vergleich zusammengefasst werden: Das Schwein ist der Viertaktmotor der breiten Ernährung. Alle sprechen darüber, dass das mit dem Verbrennungsmotor/Massentierhaltung und dem ganzen Verkehr/Fleischkonsum nicht mehr so weiter gehen kann. Aber am nächsten Tag wirft man den Golf an, geht zum Fleischer und ordert dann doch wieder an der Theke das große Stückchen Schweinebauch. Schließlich will man ja grillen am Wochenende. Bei der Kuh fällt der Verzicht schon ein bisschen leichter. Rindfleisch ist teurer, da kann man sein "Nein" auch problemlos ökologisch begründen. Zweifel zahlen sich hier wörtlich aus.

Quelle: dpa/Tobias Hase

Straußenei und Nandu-Steak

Weihnachten aber sind Schwein und Rind weitestgehend abgemeldet. Es ist Geflügelzeit, denn Gans, Ente und Pute kommen in den Ofen. Angesichts dieser festlichen Varianz im Vertilgen von in Massen gehaltenen Tieren lohnt es sich, nach wilden Alternativen zu suchen. Und die bietet Brandenburg.

Quelle: dpa / Patrick Pleul

Das erste neue Schlachttier mit ordentlich Exotik im Blut ist der Strauß. Er kommt aus Afrika und kann rennen was das Zeug hält, nur Fliegen klappt bei ihm nicht. Dieses, für einen Vogel erhebliche Defizit, macht den Strauß zu einem idealen Farmtier. Gleich mehrere Straußenfarmen gibt es in Brandenburg schon seit Jahren, etwa im Löwenberger Land (Oberhavel) oder in Hohenfinow (Barnim). Wer dort vorbei fährt wird neugierig, schaut nach den Tieren, wirft einen Blick in den Laden und fährt weiter mit einem Straußenei als Souvenir und einem Straußensteak als Sonntagsbraten. Rund 75 Kilo verzehrbares Gewicht liefert der schlachtreife Brandenburger Strauß, und zwar kalorienarmes und fettarmes Fleisch. Und er ist in Sachen Ökobilanz dem Schwein weit überlegen.

Der Emu in der deutschen Wildnis

Auch für den australischen Emu gibt es bereits erste Farmen, ebenso wie für den südamerikanischen Nandu. Die Fleischparameter sind ähnlich, ebenso die Grundsätze der Haltung. Auch Nandu und Emu können beide nicht wegfliegen und darum leichter in Farmen gehalten werden. In Angermünde (Uckermark) werden Nandus gezüchtet, geschlachtet und vermarktet. Allerdings sorgen in Norddeutschland ausgebrochene und nun wild lebende Nandus für Debatten über die Existenzberechtigung in der Natur unserer Breiten.
 
Der Bison, eine Art wildes Rind, das einst die amerikanischen Steppen bevölkerte, wird auch in Brandenburg - etwa in Teltow (Potsam-Mittelmark) oder Krügersdorf (Oder-Spree) - in Gehegen wieder als Zuchttier gehalten, und als Lieferant von Biofleisch oder Fell geschätzt. Es gibt einen Bisonverband und Bisonfreunde - und natürlich Bison-Feinschmecker.

Das Känguru kommt (vielleicht) auch dazu

Die Exotik setzt sich fort beim Büffelfleisch und dem Büffelkäse aus der Büffelmilch. Es gibt Wissenschaftler, die sich für Zucht und Verzehr auch von Kängurus in unseren Breiten einsetzen, denn sie produzieren, anders als Rinder nur sehr wenig klimaschädliches Metan. Der Schrecken über den eingewanderten Roten Amerikanischen Sumpfkrebs legte sich ein bisschen, als man ihn als Nahrungsquelle entdeckte und seine Vermarktung als Speise organisierte.

Die Varianz an wilden Tieren als mögliche Nahrungsquellen, die weniger umweltschädlich sind als unsere deutschen Schlachttiere ist groß. Und natürlich gibt es für oder gegen die Haltung, Zucht und Schlachtung dieser Tiere viele Argumente. Die ersten Haltungs- und Züchtungsversuche allerdings zeigen, dass ihre Nutzung Alternativen bietet zur Großviehhaltung von Schwein, Rind und Huhn.

Die Sympathie für die Neuankömmling auf den Zuchtwiesen Deutschlands lässt sich ein bisschen daran ablesen, dass fast all unsere Haustiere im in unserer Umgangssprache als nicht besonders schmeichelhafte Synonyme verwendet werden. Es gibt die Sau, die aufgescheuchten Hühner, das Rindvieh, das (Du...) Pferd oder die dumme Gans. Büffel, Emu oder Strauß sind da noch wertfrei vielleicht sogar als Koseworte noch frei. Tiere mit Zukunft. Auch abseits des Tellers.

Beitrag von Stefan Ruwoldt

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