rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb 88,8 | 08.03.2021 | Miriam Keuter | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Sechstes Berliner Impfzentrum

Impfzentrum Tempelhof startet im Halbtagsbetrieb

Das sechste Berliner Impfzentrum hat am Montag den Betrieb aufgenommen. Im ehemaligen Flughafen Tempelhof wird der Wirkstoff Astrazeneca verimpft - zunächst nur halbtags. Ab dem 22. März soll der Betrieb erweitert werden.

Das sechste Impfzentrum in Tempelhof ist seit Montagnachmittag geöffnet - zunächst jedoch nur halbtags. Ein Ganztagsbetrieb ist erst rund zwei Wochen später geplant. Für die Startphase seien zunächst 200 Corona-Impfungen mit dem Impfstoff der Firma Astrazeneca pro Nachmittag vorgesehen, sagte die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, am Freitag.

Auch Personen über 65 Jahren, die eine Impfeinladung bekommen haben, können sich dort impfen lassen, denn die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Altersbeschränkung für den Astrazeneca-Impfstoff inzwischen aufgehoben. Die Stiko hatte ihn zuvor nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil ausreichend Daten zur Wirkung bei Älteren zunächst fehlten. Nun liegen aber neue Studien zur Wirksamkeit bei Älteren vor. Die Berliner Gesundheitsverwaltung hatte angekündigt, das Terminbuchungssystem am Sonntag entsprechend umzustellen.

Mehr zum Thema

Auch ab 65 Jahren geeignet

Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nun auch für Senioren

BVG richtet Zubringerlinie vom U-Bahnhof Paradestraße ein

Zum neuen Impfzentrum haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine kostenlose Zubringerlinie mit zwei Kleinbussen geplant. Sie sind täglich zwischen 12 und 19.30 Uhr im Einsatz, ab dem 22. März, wenn der Impfbetrieb auf zwei Schichten ausgeweitet wird, dann von 8.30 bis 19.30 Uhr. Die Busse starten am U-Bahnhof Paradestraße, die Fahrt dauert etwa drei Minuten.

Das letzte von insgesamt sechs Berliner Impfzentren ist im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens untergebracht. Es hatte wochenlang wegen fehlendem Impfstoff leer gestanden.

Pro Impfstoff zwei Impfzentren

Künftig gibt es für die drei bisher in Berlin genutzten Corona-Impfstoffe dann jeweils zwei Impfzentren, wie Kneiding erläuterte: In der Arena und auf dem Messegelände in Charlottenburg kommt der Impfstoff von Biontech-Pfizer zum Einsatz, im Erika-Heß-Eistadion in Wedding und im Velodrom in Pankow der Impfstoff von Moderna. In Tempelhof und im Terminal C des ehemaligen Flughafens Tegel ist es der des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca.

In Tegel ist damit bisher vor allem medizinisches Personal und Pflegepersonal geimpft worden. Der Impfstoff von Astrazeneca ist aber unter anderem auch für Polizisten sowie Erzieherinnen und Erzieher vorgesehen. Im Impfzentrum Tegel, wo bis zu 3.800 Impfungen täglich möglich sind, wurden die Kapazitäten bislang bei weitem nicht ausgeschöpft.

Müller wirbt für Astrazeneca-Impfung

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie am Donnerstag alle Impfberechtigten aufgefordert, die Möglichkeit für den Impfschutz zu nutzen. "Der Impfstoff ist da, wir haben Termine. Bitte nehmen Sie dieses Angebot auch an. Es schützt und hilft, es rettet Leben", sagte er. Skepsis gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff sei nicht gerechtfertigt.

Die Zahl der Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff in Berlin ist allerdings deutlich gestiegen. Gab es in der Startphase nach dem 10. Februar etwa rund 200 Impfungen täglich im Impfzentrum in Tegel und Anfang vergangener Woche gut 400, lag die Zahl am Mittwoch bei 1.021 und am Donnerstag bei 1.009, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage am Freitag mitteilte. Im Vollbetrieb wären allerdings bis zu 3.800 Impfungen pro Tag möglich - davon ist das Zentrum noch weit entfernt.

 

Sendung: Abendschau, 05.03.2021, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen