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Video: Abendschau | 06.04.2021 | Quelle: dpa/Paul Zinken

Impfstoff-Lieferung verspätet eingetroffen

Corona-Impfungen in Messe und Arena Berlin zeitweise gestoppt

Wegen technischer Probleme konnten 81.000 Biontech-Dosen nicht wie geplant geliefert werden. Wer am Dienstagnachmittag einen Termin in den Berliner Impfzentren Arena oder Messe gehabt hätte, muss nun etwas länger auf die Spritze warten.

Die verzögerte Impfstofflieferung des Herstellers Biontech/Pfizer ist am Dienstagnachmittag in Berlin eingetroffen. Das bestätigte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung dem rbb. Es handele sich um insgesamt 81.000 Impfdosen.

Der Transport war wegen technischer Probleme aufgehalten worden. Daraufhin mussten die Impfungen in den Impfzentren Arena Berlin und Messe gestoppt werden. Rund 1.500 Termine waren betroffen. Sie sollen in den kommenden drei Tagen im Rahmen des regulären Impfablaufs nachgeholt werden.

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Neue Termine stehen bereits fest

Menschen, deren Nachname mit den Buchstaben A bis I beginnt, erhalten ihre Impfung demnach zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Mittwoch 7. April. Menschen, deren Nachname mit J bis Q beginnt, erhalten ihre Impfung zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Donnerstag 8. April. Menschen, deren Nachname mit R bis Z beginnt, erhalten ihre Impfung zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Freitag 9. April. Der Ort bleibt für alle unverändert. Betroffene müssten nicht nochmal mit der Buchungs-Hotline Kontakt aufnehmen, hieß es.

Unterdessen ist der Impfstoff von Astrazeneca, der für Menschen unter 60 wegen bestimmter Nebenwirkungen nicht mehr empfohlen wird, kein Ladenhüter. Im Gegenteil: Aufgrund großer Nachfrage haben Menschen zwischen 60 und 70 nun länger die Möglichkeit, telefonisch und ohne Einladung im Impfzentren Tempelhof eine Impfung mit diesem Vakzin zu buchen. Dort stünden nunmehr statt bis 11. April Termine bis zum 18. April zur Verfügung, teilte die Gesundheitsverwaltung am Dienstag mit. Die Termin-Hotline ist unter 030 9028-2200 zu erreichen.

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Impfzentrum Tegel verimpft ab Mittwoch Biontech

Im Impfzentrum Tegel, in dem seit 2. April ebenfalls Astrazeneca für 60- bis 70-jährige Menschen zum Einsatz kam, liefen die Impfungen für diesen Personenkreis dagegen wie geplant am Dienstag aus. Ab Mittwoch wird dort Biontech verimpft.

Bund und Länder hatten vor einer Woche nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beschlossen, den Impfstoff von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei Jüngeren.

Daraufhin war in Berlin die zusätzliche Möglichkeit für 60- bis 70-Jährige geschaffen worden, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen.

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Corona-Impfkampagne der Hausärzte angelaufen

Für alle anderen Impfstoffe gilt weiterhin die bundesweit einheitlich festgelegte offizielle Reihenfolge (Priorisierung). Demnach werden momentan unter anderem die über 70-Jährigen sowie Menschen mit bestimmten schweren oder chronischen Erkrankungen in den Impfzentren gegen Corona geimpft.

Am Dienstag lief bundesweit die Corona-Impfkampagne der Hausärzte offiziell an. Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hofft dadurch auf neuen Schwung bei den Impfungen, bei denen es in ganz Deutschland seit Monaten aus Mangel an Impfstoff eher langsam vorangeht. "Wir setzen jetzt darauf, dass die Kassenärztliche Vereinigung das, was sie immer als ihre Stärke benannt hat, nämlich die Menschen schnell impfen zu können, auch schnell tut", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

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Unklar, wie viele Berliner Hausarztpraxen impfen

Wieviele Hausarztpraxen in Berlin beim Impfen mitmachen, ist nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin unklar. Da die Praxen ihre Impfdosen über die Apotheken bestellt hätten, fehle eine aktuelle Übersicht, sagte KV-Sprecherin Dörthe Arnold. Eine Abfrage bei 2.500 Praxen habe allerdings jüngst ergeben, dass etwa 1.800 bei Impfen mitmachen wollen.

Dass alle schon am Dienstag impften, galt aber als unwahrscheinlich. Denn wegen der Osterfeiertage war davon auszugehen, dass viele Praxen erst im Verlauf des Dienstag den bestellten Impfstoff erhielten. Zudem ist die Menge Impfstoff pro Praxis - etwa 20 Dosen - in der ersten Woche noch recht gering. Die Mengen sollen sich, so hatte es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) versprochen, aber bald deutlich erhöhen.

200 Berliner Arztpraxen impfen schon länger

Im Rahmen eines Modellversuchs impfen laut KV rund 200 Berliner Arztpraxen schon länger. Allerdings brachten sie von den 42.000 Dosen Impfstoff, die sie erhielten, nach Angaben der Gesundheitsverwaltungbisher lediglich 3.200 an den Mann oder die Frau.

Laut Robert Koch-Institut wurden bis einschließlich Montag in Berlin 13,0 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft. 6,4 Prozent erhielten bis dahin auch ihre Zweitimpfung.

Sendung: Inforadio, 06.04.2021, 15 Uhr

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