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Quelle: imago images/S. Gudath

Gesundheitsministerium

Corona-Tests sind ab Samstag wieder kostenlos

Nach der Abschaffung der kostenlosen Corona-Tests im Oktober mehrte sich die Kritik: verfrüht, kurzsichtig, unverantwortlich. Jetzt lenkt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein und führt die kostenlosen Bürgertests wieder ein.

Von diesem Samstag an sind wieder kostenlose Corona-Schnelltests für alle möglich. Das legt eine Verordnung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) fest, die am Freitag verkündet wurde.

Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der Bürgertests wieder auf breiter Front ein. Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus. Bescheinigungen können auch als Nachweis bei Zugangsregeln dienen.

Steigende Inzidenzen

Kalayci rät von Treffen mit Ungeimpften ab

Die Infektionszahlen in Berlin sind hoch, die Corona-Regeln werden ab Montag verschärft. Gesundheitssenatorin Kalacyi geht das offenbar nicht weit genug: Sie ruft auf, Kontakte vom Impfstatus abhängig zu machen.

Übernahme der Kosten bei Abschaffung ausschlaggebend

Nach einem Beschluss von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten war das vom Bund seit März finanzierte Angebot der Bürgertests zum 11. Oktober weitgehend ausgelaufen. Damals hieß es zur Begründung, dass eine dauerhafte Übernahme der Kosten durch die Steuerzahler wegen verfügbarer Impfungen enden solle. Nun können angesichts stark steigender Infektionszahlen bestehende Teststellen die Arbeit fortsetzen. Die Länder können zudem weitere Testzentren beauftragen, wie das Ministerium erklärte.

Das Ministerium erläuterte, dass seit dem Bund-Länder-Beschluss zur Abschaffung der Bürgertests am 10. August knapp sechs Millionen Menschen eine erste Impfung bekommen haben.

Kostenfreie Corona-Tests

Nonnemacher bezeichnet Abschaffung von Bürgertests als Fehler

In Brandenburg infizieren sich momentan so viele Menschen mit dem Coronavirus wie seit dem vergangenen Winter nicht mehr. Brandenburgs Gesundheitsministerin bezeichnet es nun als einen Fehler, die kostenfreien Tests für alle abgeschafft zu haben.

Nonnemacher: Abschaffung war ein Fehler

Nach der Abschaffung der flächendeckenden und kostenlosen Bürgertests im Oktober mehrte sich die Kritik - auch in Berlin und Brandenburg.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) betonte, sie habe immer gesagt, das Testen ersetze nicht das Impfen: "Der Bund wollte aus damaliger Sicht dadurch das Impfen in den Fokus rücken. Diesen Impuls, das wissen wir heute, haben nicht genug Bürgerinnen und Bürger angenommen", so Kalayci in einem Pressestatement.

Auch die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) forderte am vergangenen Wochenende die Wiedereinführung der Bürgertests. "Rückblickend muss man sagen, dass es ein Fehler war, die kostenfreien Testangebote für alle abzuschaffen", sagte die Ministerin auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA. "Wir brauchen jetzt deutlich mehr Tests, um die Ausbreitung des Coronavirus bremsen zu können."

Sendung: Inforadio, 12.11.2021, 18:20 Uhr

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