rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: Inforadio | 12.01.2022 | Juliane Kowollik | Quelle: imago images/Emmanuele Contini

Kritik von Kassenärzten

Berliner Apotheken wollen in Kürze mit Corona-Impfungen beginnen

Die Berliner Apotheken planen, in wenigen Tagen ins Impfen einzusteigen. Die Kassenärztliche Vereinigung kritisiert den Vorstoß: Für eine Ausweitung der Impfkampagne stehe nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung.

Apotheken in Berlin steigen voraussichtlich demnächst in die Impfkampagne des Landes ein. Die Apotheker-Verein geht davon aus, dass die ersten seiner Mitglieder in der nächsten oder übernächsten Woche beginnen werden, wie Sprecher Stefan Schmidt am Mittwoch der DPA sagte.

Die rechtlichen Grundlagen seien geschaffen worden, hieß es. Nun könne die praktische Umsetzung beginnen. Neben der Herrichtung von Räumlichkeiten gehöre die Bestellung von Impfstoff dazu.

FAQ | Delta und Omikron auf der Spur

PCR oder Antigen? So testen Sie sich richtig auf Corona

Omikron breitet sich aus - und damit das Risiko, sich mit Corona anzustecken. Tests können eine Infektion nachweisen. Aber wie gut funktionieren sie bei der neuen Variante? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Schulungen bereits absolviert

Am Dienstag hatten 75,8 Prozent der Menschen in Berlin eine erste Impfung bekommen, 72,9 Prozent haben den Immunschutz von in der Regel zwei Impfungen.

Nach den Worten Schmidts ist damit zu rechnen, dass nach und nach eine dreistellige Zahl von Apotheken das Impfangebot unterbreitet. Eine Umfrage, an der sich 200 der rund 800 Apotheken beteiligten, habe ergeben, dass etwa die Hälfte der Teilnehmer sich vorstellen könne zu impfen. An Schulungen hätten bereits etliche Interessenten teilgenommen, dies laufe auch noch weiter. Aber nicht jeder der Berliner Apothekerinnen und Apotheker verfüge über geeignete Räume.

Die KV Berlin hatte sich bereits Anfang Dezember dagegen ausgesprochen, dass sich zum Beispiel Apotheken an der Impfkampagne gegen Covid-19 beteiligen. Der Vorstand der KV begründete das unter anderem damit, dass der Impfstoff nicht einmal für bislang beteiligten Praxen ausreiche. An dieser Einschätzung habe sich nichts geändert. "Ausreichend Impfstoff ist aktuell immer noch nicht vorhanden", sagte Arnold.

Kassenärzte gegen Impfungen in Apotheken

Solange der Impfstoff nicht ausreiche, sehe die KV es kritisch, bei den Corona-Impfungen Apotheker, Zahnärzte oder Tierärzte einzubeziehen. Mit Blick auf die Apotheken sei die KV grundsätzlich skeptisch. Sollte ausreichend Impfstoff für alle zur Verfügung stehen, könne darüber nachgedacht werden, Zahnärzte und Tierärzte mit dazu zunehmen, sagte Arnold.

Der Apothekerverein betont, dass den Hausärzten durch die Beteiligung der Apotheken an der Impfkampagne keine Konkurrenz gemacht werden soll. "Es ist nicht die Absicht der Apothekerinnen und Apotheker, Menschen vom Arztbesuch abzuhalten", hielt Schmidt dem entgegen. "Es geht vielmehr um ein zusätzliches Angebot für diejenigen Menschen, die nicht zum Arzt gehen."

Sendung: Inforadio, 12.01.2022, 17 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen