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Audio: rbb 88,8 | 17.05.2022 | Juliane Kowollik | Quelle: imago images/V. Hohlfeld

Hunderte Verfahren gegen Testzentren

Berlin rechnet mit Millionenschaden durch Corona-Betrugsfälle

Im Alltag für viele inzwischen kaum noch präsent, kommt die Pandemie bei Ermittlern nun erst richtig an. Tausende Verfahren laufen wegen Betrugs. Besonders hoch ist der Schaden durch Corona-Tests - vor allem durch jene, die nie durchgeführt wurden.

Berlin rechnet wegen Betrugs im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mit einem Gesamtschaden von fast 142 Millionen Euro. Das gab Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses bekannt. Momentan liefen über 10.000 Ermittlungsverfahren. In mehr als 2.400 Verfahren gehe es um gefälschte Impfnachweise oder Atteste zu Maskenbefreiungen, so Spranger.

In 379 Verfahren stünden Testzentren im Fokus der Ermittlungen. Hier gehe es vor allem um Betrügereien im Zusammenhang mit abgerechneten Tests, die aber eigentlich nie stattgefunden haben. Hier ist laut Spranger ein Gesamtschaden von mehr als 25 Millionen Euro zu erwarten.

Fehlende Kontrollen zu Beginn der kostenlosen Tests

Erst vor wenigen Wochen hatte die Berliner Polizei eine Gruppe von Betrügern festgenommen. Ein 46-jähriger Mann soll gemeinsam mit seinen Schwestern rund neun Millionen Euro mit Teststationen erschlichen haben. Pro Tag wurden über die Testcenter etwa 30.000 Euro zu viel abgerechnet. Mehr als sechs Millionen Euro, die abgerechnet wurden, soll die Bande auf das Konto eines Komplizen in der Türkei überwiesen haben.

Dass es bei der Abrechnung der Corona-Tests, die den Menschen kostenlos angeboten wurden, zu vielen Betrügereien kam, ist schon länger bekannt. Besonders anfangs wurde kaum kontrolliert und die Testcenter konnten fast beliebige Zahlen zu erfolgten Tests angeben.

Sendung: rbb 88,8 | 17.05.2022 | 11:30 Uhr

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