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Quelle: ZB/Bodo Schackow

Mehr als 2 Prozent des vorhandenen Impfstoffs

Berlin vernichtet 185.000 Impfdosen

Mehr als 185.000 Impfdosen sind in Berlin bereits vernichtet worden, weil sie das Verfallsdatum überschritten hatten. Das betrifft zum allergrößten Teil das laufende Jahr, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Nach einer Übersicht der Gesundheitsverwaltung wurden 110.500 Dosen Moderna sowie 55.000 Dosen des Kinder-Impfstoffs von Biontech und 21.000 Dosen des gleichen Impfstoffs für Erwachsene vernichtet.

Insgesamt kamen demnach bisher rund 8.102.000 Impfdosen zum Einsatz. Der Anteil vernichteter Impfdosen beläuft sich dabei auf mehr als 2,2 Prozent des Impfstoffs, der in Berlin vorhanden war.

2.533 Impfdosen vernichtet

Viele Impfangebote in Berlin werden nicht angenommen

Etliche Menschen in Berlin warten händeringend auf eine Corona-Impfung. Derweil nehmen viele Menschen, die bereits eingeladen wurden, das Angebot offenbar nicht an, wie nun eine parlamentarische Anfrage der FDP zeigt.

"Das Risiko lässt sich nicht gänzlich vermeiden, weil wir natürlich genügend Impfstoff vorrätig haben wollen, um auch spontane Impfgäste impfen und deren Impfstoffwünsche berücksichtigen zu können", erläuterte eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung.

"Allerdings sehen wir auch hier, dass immer mehr Berlinerinnen und Berliner sich bei niedergelassen Ärztinnen und Ärzten impfen lassen und nicht mehr im Impfzentrum", sagte sie weiter. Der Anteil der Impfungen in Arztpraxen lag im April bereits bei 85 Prozent, die Tendenz sei steigend. Die beiden großen Impfzentren in Tegel und im ehemaligen Kongresszentrum ICC in Berlin-Charlottenburg würden deshalb Ende Juni geschlossen.

Mangelnde Nachfrage

Berlin schließt Impfzentren Tegel und ICC

Weil immer mehr Berlinerinnen und Berliner sich die Corona-Impfung beim Hausarzt abholen, ist in den großen Impfzentren der Stadt nicht mehr viel Betrieb. Zwei von drei Zentren werden deshalb geschlossen - noch früher als bisher bekannt.

Gesundheitsverwaltung: Nur kleine Mengen nachbestellt

Um das Risiko zu verringern, Impfstoff wegwerfen zu müssen, würden jeweils nur kleine Mengen bedarfsgerecht nachbestellt, so die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. Das passiere erst dann, wenn die Impfdosen für einen Wochenbedarf nicht mehr ausreichten. In den landeseigenen Impfeinrichtungen und bei den entsprechenden Dienstleistern für die Lagerung sind noch rund 2.000 Dosen Biontech für Erwachsene, rund 700 des gleichen Impfstoffs für Kinder sowie 2.000 Dosen Nuvaxovid des Herstellers Novavax im Depot, außerdem 5.800 Impfdosen von Moderna.

Laut Corona-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung haben inzwischen rund 80 Prozent der Berlinerinnen und Berliner eine erste Corona-Impfung bekommen, rund 61 Prozent bereits eine Auffrischungsimpfung.

Sendung: Inforadio, 22.05.2022, 9 Uhr

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