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Audio: Inforadio | 22.02.2021 | Martin Polansky | Quelle: dpa/Christoph Hardt

Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums

Grundschullehrer und Kita-Personal sollen sich früher impfen lassen können

Das Bundesgesundheitsministerium will die Impf-Reihenfolge für Grundschullehrer und Kita-Beschäftigte ändern: Sie sollen von der dritten in die zweite Gruppe vorgezogen werden. Das sieht ein Entwurf vor, der den Bundesländern zugeleitet wurde.

Lehrkräfte an Grundschulen und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kitas sollen sich früher gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das teilte der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), am Montag nach Beratungen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit.

Diese Beschäftigten sollten von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge vorgezogen werden, soweit nötiger Impfstoff in den Ländern da sei. Die Bundesländer sprachen sich den Angaben zufolge ohne Gegenstimme für die neue Regelung aus, für die die Corona-Impfverordnung des Bundes geändert werden muss. Spahn habe zugesichert, dies im Schnellverfahren möglichst bis Mitte der Woche umzusetzen, sagte Holetschek.

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Schutzmaßnahmen mit kleinen Kinder schwer umsetzbar

Konkret sollen "Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind", von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge vorgezogen werden.

Das solle eine zügige und sichere Umsetzung von Öffnungsstrategien der Länder bei Kitas und Grundschulen ermöglichen, heißt es in dem Entwurf, der dem rbb vorliegt. Denn dabei werde es regelmäßig zu vielen, häufig auch engen Kontakten kommen, zumal sich bei kleineren Kindern nicht alle Schutzmaßnahmen gut umsetzen ließen. Impfungen von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern sollten deshalb ein Element sein, um das Infektionsrisiko zu senken, heißt es.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Länder hatten sich schon für ein Vorziehen in der Reihenfolge der Impfungen ausgesprochen, die gerade noch größtenteils in der ersten Prioritätsgruppe laufen. In einem Schreiben bat beispielsweise Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) den Bundesgesundheitsminister um eine Prüfung, inwieweit die Impfreihenfolge vor allem mit Blick auf das Präparat von Astrazeneca angepasst werden könnte.

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Erziehungsverband VBE begrüßt vorgezogenes Impfangebot

Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) begrüßt die Ankündigung zu dem vorgezogenen Impfangebot als großen Schritt für den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte und des Kitapersonals. In einer Mitteilung vom Montagabend forderte er aber auch, das Impfen müsse kombiniert werden „mit einer ausgeweiteten Teststrategie, angemessenen Schutzmöglichkeiten, zum Beispiel durch die Bereitstellung von medizinischen Masken, und natürlich der weiter einzuhaltenden Hygieneregeln“.

Gewerkschaften und Verbände warnten vor Öffnungen

Unter anderem in Berlin und Brandenburg sind am Montag nach zwei Monaten die ersten Kinder wieder an die Schulen zurückgekehrt. Grundschulkinder der Klassen 1 bis 6 dürfen in Brandenburg nun zwischen Präsenz- und Distanzunterricht wechseln. Die Berliner Grundschulen wurden zunächst nur für die ersten bis dritten Klassen für den Wechselunterricht geöffnet. Die Einzelheiten regelt jedes Bundesland für sich. Je nach Corona-Lage - abhängig von den Inzidenzzahlen - bleiben in bestimmten Landkreisen und Städten die Einrichtungen auch weiterhin zu.

Bildungsgewerkschaften und Lehrerverbände hatten bereits vor der Öffnung vor Gesundheitsrisiken gewarnt. Hintergrund sind die aktuelle Entwicklung bei den Corona-Zahlen sowie Befürchtungen über einen schnellen Wiederanstieg wegen der Ausbreitung neuer Virusvarianten.

Sendung: Fritz, 22.02.2021, 18:30 Uhr

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