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Audio: Inforadio | 11.03.2021 | Torsten Sydow | Quelle: dpa/M. Balk

Weiterführende Schulen öffnen wieder

Corona-Selbsttests sollen am Montag an Brandenburger Schulen starten

Jeden Montag erstmal zum Corona-Selbsttest: Das soll ab kommender Woche für Schüler und Lehrkräfte in Brandenburg zur Regel werden. Dann kehren auch die weiterführenden Schulen zum Wechselunterricht zurück. Zumindest für sie soll der erste Testvorrat genügen.

Mit der Öffnung von Gesamtschulen, Oberschulen und Gymnasien für den Wechselunterricht mit Lernen zuhause sollen in Brandenburg ab Montag die Corona-Selbsttests, wenn es nach der Landesregierung geht, möglichst an allen Schulen starten.

"Ich gehe davon aus, dass wir mindestens an den weiterführenden Schulen, vermutlich aber an allen Schulen, am Montag Tests zur Verfügung haben", sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtages. Genauere Voraussagen gab es zunächst nicht.

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Testungen jeweils im Klassenverbund

Die Schülerinnen und Schüler sollen im Klassenverband getestet werden. Damit, so die Absicht, können Corona-Infektionen schneller erkannt werden. Geplant sei je Schülerin, Schüler und Lehrkraft ein Schnelltest pro Woche - jeweils montags. Für diese Tests wird ein Abstrich aus dem vorderen Nasenbereich genommen. Sie sind unabhängig von den kostenlosen Bürgertests gedacht, die allen Brandenburgern zur Verfügung stehen sollen. Eine Testpflicht gebe es nicht, sagte die Bildungsministerin, die Regierung halte das nicht für notwendig. Man gehe davon aus, dass das Angebot auch ohne Pflicht gut angenommen werde.

Die ersten 300.000 Schnelltests der Firma Roche trafen nach Angaben des Innenministers Michael Stübgen (CDU) bereits in Brandenburg ein. Die Großlieferung werde in 900 Pakete aufgeteilt und im Laufe dieser Woche an die Schulen geliefert. "Wir alle wollen, dass den Brandenburgern die Schnell- und Selbsttests so schnell wie es geht zur Verfügung stehen", teilte Stübgen mit.

Die Bildungsministerin sagte im Ausschuss, zu den 300.000 Tests kämen später 2,3 Millionen Tests weiterer Anbieter. "Wir gehen davon aus, dass das bis zur Sommerpause reicht", sagte Ernst. "Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht reichen, kaufen wir noch mehr." Das Angebot gelte für jeden Schüler, jeden Lehrer sowie das außerdem an Schulen tätige Personal, also auch Hausmeister und Reinigungskräfte.

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Die GEW und der Landeselternrat äußerten die Befürchtung, dass viele Schulen am Montag ohne die Möglichkeit von Schnelltests öffnen werden. "Die bisher vorgesehenen Testmöglichkeiten reichen nicht aus", erklärten beide in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Öffnungen der Schulen seien nur bei regelmäßigen Tests aller Beteiligten und Impfangeboten für alle Lehrkräfte zu verantworten.

Außerdem lägen die notwendigen Einwilligungserklärungen der Eltern nicht vor und das konkrete Verfahren bei einem positiven Testergebnis von Schülerinnen und Schülern sei unklar. Die GEW fordert, dass die Testungen verpflichtend und Voraussetzung zur Teilnahme am Präsenzunterricht sind. Der AfD-Landtagsfraktionsvorsitzende Hans-Christoph Berndt, sagte im Ausschuss, die Tests seinen nicht nötig, symptomlose Schüler zu testen sei aberwitzig.

Die Bildungsministerin erklärte im Ausschuss, was im Falle eines positiven Ergebnisses passieren soll: "Da diese Tests eine Fehlerquote haben und zu oft positiv anzeigen, ist es so, dass dann eine Isolierung der Person vorgenommen werden muss und ein PCR-Test herbeigeführt werden muss und dann die Gesundheitsämter entscheiden", sagte Ernst.

Sie appelliere an die Eltern, die Einverständniserklärung abzugeben. Ernst räumte ein: "Es ist jetzt noch mal eine neue Art Test, es ist auch neu, dass wir Gruppentests machen." Die Ministerin verwies auf die Erfahrung der Schulen mit Infektionsfällen. "Seit Monaten sammeln wir Erfahrungen mit positiv getesteten Personen an Schulen." Für Lehrkräfte und übriges Personal gebe es rund 300.000 FFP2-Masken.

Am Montag kommen Schüler der 7.,8.,9. und 11. Klassen wieder zum Wechselunterricht an ihre Schulen. Seit 22. Februar sind bereits die Grundschulen im Wechselunterricht.

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