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Video: Brandenburg aktuell | 30.05.2021 | Sascha Erler | Quelle: dpa/Ralf Hirschberger

Berlin bleibt bei Wechselunterricht

Grundschulen in Brandenburg wieder im Regelbetrieb

Der Normalbetrieb an den Brandenburger Grundschulen ist am Montag angelaufen. Nächste Woche sollen auch alle älteren Kinder wieder in die Schule gehen. Berlin bleibt hingegen mit Wechselunterricht auf einsamen Kurs.

Angesichts sinkender Corona-Zahlen kehren in Brandenburg die Grundschulen am Montag zum Normalbetrieb zurück. Einzige Ausnahme ist die Stadt Brandenburg an der Havel, wo wegen der noch zu hohen Sieben-Tage-Inzidenz noch kein Präsenzunterricht möglich ist. Der Wert muss an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 liegen. Ab dem 7. Juni sollen in Brandenburg die weiterführenden Schulen zum Normalbetrieb zurückkehren.

Für Schulen gelten dann nach wie vor bestimmte Corona-Regeln: Schüler und Schülerinnen müssen in Innen- und Außenbereichen eine medizinische Maske tragen. Das gilt auch für Lehrer, sonstiges Schulpersonal und Besucher. Die Regel gilt jedoch nicht für den Sportunterricht, der ohnehin nur draußen stattfinden darf. Außerdem sind Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 4 im Außenbereich der Schulen von der Maskentragepflicht befreit.

Eine weitere Ausnahme gilt während Klausuren: Ab einer Dauer von 240 Minuten muss keine medizinische Maske getragen werden, sofern das Abstandsgebot eingehalten wird. Auch während des Stoßlüftens im Klassenraum darf die Maske abgenommen werden. Für Schülerinnen und Schüler mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung" kann die Schule aus pädagogischen Gründen eine Befreiung von der Tragepflicht zulassen.

Verfassungsbeschwerde eingereicht

Elterninitiative will Berlin juristisch zu Präsenzunterricht zwingen

Schule und Präsenzunterricht - kaum ein Thema spaltet derzeit Politik und Eltern derart. Eine Bürgerinitiative hat nun Verfassungsbeschwerde eingereicht. Ziel ist es, alle Kinder noch vor den Sommerferien zurück in die Schulen zu bekommen.

Nur zwei Bundesländer scheren aus

Berlin kündigte hingegen an, bis zu den Sommerferien am 24. Juni am Wechselunterricht festhalten zu wollen Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) verwies darauf verwiesen, in der Hauptstadt seien die Inzidenz unter Schülern höher sei als im Durchschnitt.

Wie eine Umfrage des "Handelsblatt" unter den Kultusministerien zeigt, weicht Berlin hier vom Weg ab, den die meisten anderen Bundesländer gehen: Angesichts sinkender Corona-Ansteckungszahlen kehren dem Bericht zufolge nahezu alle Bundesländer ab Montag zum Präsenzunterricht zurück - zumindest in den Grundschulen. Eine Ausnahme machen demnach nur die Hauptstadt und Rheinland-Pfalz, obwohl die Infektionszahlen dort nicht überdurchschnittlich hoch sind. Am Sonntag lag die Inzidenz in Berlin bei 32,8 - und damit unter dem Bundeswert (35,2). Sechs Bundesländer hatten höhere Werte als Berlin. [Bundesweite Corona-Zahlen bei tagesschau.de]

Inzidenzwert bei 65,1

Brandenburg an der Havel verpasst Voraussetzung für Präsenzunterricht ab Montag

Am Donnerstag schien Präsenzunterricht an den Grundschulen in Brandenburg an der Havel ab Montag möglich. Einen Tag später ist allerdings klar: Die Domstadt ist die einzige Kommune im Land, in der das bereits ausgeschlossen scheint.

Grundschüler in Hessen schon seit Wochen in Präsenz

Hessen etwa bietet schon seit dem 12. Mai regulären Unterricht für die ersten sechs Klassen ab einer Inzidenz von unter 100 an. In Schleswig-Holstein gilt das seit 17. Mai für alle Schulen in Regionen mit Inzidenzwerten von unter 50. Mecklenburg-Vorpommern - das die bundesweite niedrigste Inzidenz aufweist - hat seit Pfingsten wieder Vollzeitunterricht.

Einige Länder lassen sich laut "Handelsblatt" bei den weiterführenden Schulen noch ein wenig länger Zeit, um vom Wechselunterricht wieder in den Normalmodus zurückzukehren: In Bremen soll es wie in Brandenburg am 6. Juni der Fall sein. Dies gelte auch in Sachsen-Anhalt, dort können Schulleitungen die Öffnung aber auch eine Woche vorziehen. Die meisten Länder koppeln die Schulöffnungen daran, dass die Inzidenz auch unter 50 bleibt.

Sendung: Fritz, 30.05.2021, 11.30 Uhr

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