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Audio: Inforadio | 31.03.2022 | Stephan Ozsvath | Quelle: imago images/Bihlmayerfotografie

Vorschlag von Lauterbach und RKI

Quarantäne-Regelung soll auf fünf Tage verkürzt werden

Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit vielen, aber meist leichteren Infektionen sollen die Quarantäneregeln vereinfacht werden. Die Dauer soll generell auf fünf Tage verkürzt werden, wie ein Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) vorsieht. Das Konzept, das am Mittwoch an die Länder verschickt wurde, liegt dem rbb vor.

Nach fünf Tagen testen

Bisher dauern Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden. Konkret sollen Isolierungen, wenn man selbst infiziert ist, künftig noch fünf Tage dauern. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und - beginnend nach fünf Tagen - wiederholt Tests oder Selbsttests zu machen. Die Regelung gilt auch für Schüler, sowie Kinder in Kita- und Horteinrichtungen.

Auch die Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll dem Vorschlag zufolge künftig noch fünf Tage dauern und muss nicht mehr eine "strenge Quarantäne" sein. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und sich täglich zu testen.

Fallstricke der Lockerungen

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Fünf-Tage-Regel auch für medizinisches und Pflegepersonal

Für Beschäftigte im Gesundheitswesen und der Pflege soll demnach ebenfalls die Fünf-Tage-Regel gelten. Für das Beenden einer Isolierung wegen einer Infektion sieht der Vorschlag vor, dass man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein muss. Zudem soll man einen negativen Test vorlegen müssen, der frühestens am fünften Tag abgenommen werden kann.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in Berlin, die Vorgaben zu Absonderungen seien in der jetzigen Welle nicht wirklich praktikabel. Es gehe darum, dies pragmatisch zu lösen. Ziel sei, dass man mit einer neuen Regelung in der nächsten Woche arbeiten könne. Hintergrund ist auch, angesichts vieler Infektionen Personalausfälle vor allem in wichtigen Versorgungsbereichen zu vermeiden.

Vivantes: Verkürzte Quarantäneregel würde nicht viel ändern

Derzeit fallen in Brandenburg bis zu 25 Prozent des Krankenhauspersonals wegen Corona und mit damit verbundener Quarantäne, aber auch wegen anderer Erkältungskrankheiten aus, rechnet die Brandenburger Krankenhausgesellschaft vor.

Ähnlich sieht es auch in Berlin aus: So gibt es bei den landeseigenen Vivantes-Kliniken einen Ausfall von bis zu 20 Prozent. "Wir verzeichnen im Moment eine deutlich erhöhte Quote von Krankmeldungen. Wir gehen davon aus, dass sie hauptsächlich durch Corona bedingt sind", sagte Unternehmenssprecher Christoph Lang am Donnerstag dem rbb. Die reinen Quarantänefälle seien allerdings im Vergleich zum Personalbestand äußerst gering. Insofern würde sich für Vivantes nicht viel ändern, so Lang.

Angebot kostenloser Schnelltests soll bis Ende Juni gelten

Im Kampf gegen mehr Ansteckungen wird zudem das Angebot kostenloser Schnelltests für alle verlängert. Die vorerst bis 30. März geltende Testverordnung, die auch die Bürgertests regelt, bleibt nun bis einschließlich 29. Juni in Kraft. Das sehen Verordnungsänderungen vor, die am Mittwoch im Bundesanzeiger verkündet wurden. Damit haben weiterhin alle Bürger auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal.

Sendung: Inforadio, 31.03.2022, 18:20 Uhr

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