Vorschlag von Lauterbach und RKI - Quarantäne-Regelung soll auf fünf Tage verkürzt werden

Do 31.03.22 | 19:17 Uhr
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Ein Mann hält einen positiven Corona-Test und ein Smartphone mit der Corona-Warn-App in der Hand (Quelle: imago images/Bihlmayerfotografie)
Audio: Inforadio | 31.03.2022 | Stephan Ozsvath | Bild: imago images/Bihlmayerfotografie

Angesichts der aktuellen Corona-Welle mit vielen, aber meist leichteren Infektionen sollen die Quarantäneregeln vereinfacht werden. Die Dauer soll generell auf fünf Tage verkürzt werden, wie ein Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) vorsieht. Das Konzept, das am Mittwoch an die Länder verschickt wurde, liegt dem rbb vor.

Nach fünf Tagen testen

Bisher dauern Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden. Konkret sollen Isolierungen, wenn man selbst infiziert ist, künftig noch fünf Tage dauern. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und - beginnend nach fünf Tagen - wiederholt Tests oder Selbsttests zu machen. Die Regelung gilt auch für Schüler, sowie Kinder in Kita- und Horteinrichtungen.

Auch die Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll dem Vorschlag zufolge künftig noch fünf Tage dauern und muss nicht mehr eine "strenge Quarantäne" sein. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und sich täglich zu testen.

Fünf-Tage-Regel auch für medizinisches und Pflegepersonal

Für Beschäftigte im Gesundheitswesen und der Pflege soll demnach ebenfalls die Fünf-Tage-Regel gelten. Für das Beenden einer Isolierung wegen einer Infektion sieht der Vorschlag vor, dass man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein muss. Zudem soll man einen negativen Test vorlegen müssen, der frühestens am fünften Tag abgenommen werden kann.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in Berlin, die Vorgaben zu Absonderungen seien in der jetzigen Welle nicht wirklich praktikabel. Es gehe darum, dies pragmatisch zu lösen. Ziel sei, dass man mit einer neuen Regelung in der nächsten Woche arbeiten könne. Hintergrund ist auch, angesichts vieler Infektionen Personalausfälle vor allem in wichtigen Versorgungsbereichen zu vermeiden.

Vivantes: Verkürzte Quarantäneregel würde nicht viel ändern

Derzeit fallen in Brandenburg bis zu 25 Prozent des Krankenhauspersonals wegen Corona und mit damit verbundener Quarantäne, aber auch wegen anderer Erkältungskrankheiten aus, rechnet die Brandenburger Krankenhausgesellschaft vor.

Ähnlich sieht es auch in Berlin aus: So gibt es bei den landeseigenen Vivantes-Kliniken einen Ausfall von bis zu 20 Prozent. "Wir verzeichnen im Moment eine deutlich erhöhte Quote von Krankmeldungen. Wir gehen davon aus, dass sie hauptsächlich durch Corona bedingt sind", sagte Unternehmenssprecher Christoph Lang am Donnerstag dem rbb. Die reinen Quarantänefälle seien allerdings im Vergleich zum Personalbestand äußerst gering. Insofern würde sich für Vivantes nicht viel ändern, so Lang.

Angebot kostenloser Schnelltests soll bis Ende Juni gelten

Im Kampf gegen mehr Ansteckungen wird zudem das Angebot kostenloser Schnelltests für alle verlängert. Die vorerst bis 30. März geltende Testverordnung, die auch die Bürgertests regelt, bleibt nun bis einschließlich 29. Juni in Kraft. Das sehen Verordnungsänderungen vor, die am Mittwoch im Bundesanzeiger verkündet wurden. Damit haben weiterhin alle Bürger auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal.

Sendung: Inforadio, 31.03.2022, 18:20 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Sarkasmus ist manchmal das einzige was funktioniert. Sehr oft antworte ich absolut sachlich mit den entsprechenden links bzw. Zitaten.
    Es ist einfach eine Tatsache das jede Pandemie zu Ende geht… das zeigen alle bisherigen Pandemien.
    Natürlich steigen die Zahlen nach jeder Lockerung erst einmal. Aber dann, das konnte man in GB und auch Dänemark sehen, fallen sie.
    Dadurch gehen die Pandemien dann zu Ende.
    https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/so-enden-pandemien/
    https://www.n-tv.de/wissen/Wie-enden-Pandemien-article22864208.html

  2. 18.

    Auch wenn sie 3x den identischen Text posten wird er nicht wahrer.

  3. 17.

    Können Sie nicht auch einfach ganz ohne Ihren Sarkasmus hinnehmen, dass ein Wegfall der Maßnahmen in sehr hohe Inzidenzen hinein auch nach hinten losgehen kann? Das hat sich ja nun mal keiner ausgedacht, sondern ist ganz real so passiert. Für Sie anscheinend schwer zu akzeptieren, wenn es blöderweise nicht zu Ihrem Wunschdenken passt …

  4. 16.

    Und wie bisher alle Pandemien gezeigt haben bleiben die Zahlen dann für immer und ewig hoch.
    Sarkasmus off

  5. 15.

    Wie Sie in Österreich sehen, geht es eher durch die Decke. Es wird wohl mehr Infektionen geben, mehr Patienten mit Symptomen, in Krankenhäusern und Intensivstationen. Wenn Sie das für Normalität halten, haben wir zutiefst unterschiedliche Auffassungen.

  6. 14.

    Wenn Sie Corona hatten, war der Test nach 5 Tagen doch positiv, oder? Also hatten Sie doch nicht zur Arbeit gehen können.....

  7. 13.

    "Zudem soll man einen negativen Test vorlegen müssen, der frühestens am fünften Tag abgenommen werden kann."

    Wenn man 5 Tage in Quarantäne muss, dann kann man sich erst am sechsten Tag freitesten.

  8. 12.

    Wie Sie in Österriech sehen, geht es eher durch die Decke. Es wird wohl mehr Infektionen geben, mehr Patienten mit Symptomen, in Krankenhäusern und Intensivstationen. Wenn Sie das für Normalität halten, haben wir zutiefst unterschiedliche Auffassungen.

  9. 11.

    Wie Sie in Österriech sehen, geht es eher durch die Decke. Es wird wohl mehr Infektionen geben, mehr Patienten mit Symptomen, in Krankenhäusern und Intensivstationen. Wenn Sie das für Normalität halten, haben wir zutiefst unterschiedliche Auffassungen.

  10. 10.

    Dann habe diese Personen Glück gehabt. Ich kann ihnen was Anderes sagen, inklusive Langzeitfolgen, trotz Booster.

  11. 9.

    Trotz Booster hatte es mich erwischt. Erst nach 13 Tagen zeigten die Schnelltests an, dass ich negativ bin. Nach 5 Tagen hätte ich zur Durchseuchung meiner Kollegen beigetragen. Ich verstehe dieses Hin und Her der Politik schon lange nicht mehr, da eine klare Linie nicht zu erkennen ist.

  12. 8.

    Wir sind in Deutschland… anstatt zu sagen, wer krank ist bleibt zu Hause (wie auch vor Corona) versucht man nun wieder ein Regelwerk zu konstruieren mit 5 Tage und testen und zu Hause bleiben wenn mögliche sollte man doch vielleicht besser… meine Güte warum einfach wenn man auch Verwirrung stiften kann.

  13. 7.

    Die Wirtschaft soll befeuert werden (FDP), es geht nicht mehr um die Gesundheit des Einzelnen, auch wenn dabei viele auf der Strecke bleiben. Jetzt startet die politisch beschlossene Durchsuchung, nur dass das als die neue verantwortungsvolle "Freiheit" verkauft wird.

  14. 6.

    Tut mir sehr leid, aber ich kann Herrn Lauterbach nichts mehr glauben.

  15. 5.

    Wir kommen einfach zur Normalität zurück wie unsere Nachbarländer. Die haben das längst getan teils bei höheren Inzidenzen. Warum sollte genau bei uns die Welt untergehen? Ich begrüße den Schritt. Zudem muss sich ab morgen eh keiner mehr testen lassen. Sie werden sehen wie steil die Inzidenz fallen wird. Von allen die ich kenne, die es hatten, hätte es ohne Test keiner mitbekommen.

  16. 4.

    Mannmannmann, wie bei Pipi Langstrumpf! Niemand soll krank zur Arbeit! Weil man nach 5 Tagen nicht mehr ansteckend ist, kann man nach Test die Isolation verkürzen.

  17. 3.

    Dann werden ja bald MCPOM und Hamburg die Hotspot Regelung neu vor Gericht belegen müssen.

  18. 2.

    Endlich kehrt Vernunft ein. Selbst diese Hotspotregel wäre aktuell extrem übertrieben.

  19. 1.

    "Ziel sei, dass man mit einer neuen Regelung in der nächsten Woche arbeiten könne. Hintergrund ist auch, angesichts vieler Infektionen Personalausfälle vor allem in wichtigen Versorgungsbereichen zu vermeiden." Es geht dem Herrn Gesundheitsminister also nicht um den Schutz der Gesundheit derjenigen, die ihn mit ihren Steuern alimentieren (also wir), sondern es geht ihm ausschließlich um wirtschaftliche Interessen. Motto: Krank sein kannste, wie Du willst, Hauptsache nächste Woche geht's wieder zur Arbeit, husch, husch!

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