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Audio: rbb24 inforadio | 16.09.2022 | Lars Becker | Quelle: imago images

Europa League | Zweite Niederlage im zweiten Spiel

Union Berlin verliert unverdient in Braga

Auch im zweiten Gruppenspiel der Europa League kann der 1. FC Union Berlin nicht gewinnen und belohnt sich bei Sporting Braga nicht für einen zum Teil sehr engagierten Auftritt.

Der 1. FC Union Berlin hat im zweiten Gruppenspiel der Europa League bei Sporting Braga mit 0:1(0:0) verloren. Das Siegtor schoss Vitinha in der 77. Minute. Damit belegt der deutsche Bundesligaspitzenreiter in der Gruppe D der Europa League mit null Punkten aus zwei Spielen den vorletzten Platz und muss ums Weiterkommen fürchten.

1. Hälfte: Union Berlin hellwach und torgefährlich

Vom Anstoßpunkt weg schlug Union einen langen Ball in die Spitze, den Jordan Siebatcheu behaupten konnte und auf Andras Schäfer ablegte. Der Schuss nach 15 Sekunden ging zwar ungefährlich am Braga-Tor vorbei, doch zeigte, wie wach das Fischer-Team von Anfang an in Portugal auftreten sollte. Das Unioner Bundesliga-Sturmduo Becker-Jordan trumpfte wenig später auch in der Europa League zum ersten Mal auf. Sheraldo Becker brach auf der rechten Angriffsseite durch, passte zu Jordan Siebatcheu quer und der scheiterte nur noch am linken Außenpfosten, stand aber zuvor knapp im Abseits (6. Minute).

Fast zehn Minuten später war es dann Jordan, der auf Becker spielte, der wieder flink über rechts in den Strafraum kam und mit einem Heber den langen Pfosten anvisierte. Aber Bragas Matheus Magalhaes verhinderte mit einem starken Reflex den Rückstand der Hausherren. Die folgende Ecke wuchtete Unions Diogo Leite an den linken Pfosten. Ausgerechnet Leite, der letzte Saison noch für Sporting Braga auflief.

Die schnellen Konter der Portugiesen fanden immer wieder ihr Ende in der Verteidigungslinie der Unioner. Leite, Paul Jaeckel und Robin Knoche erledigten ihren Defensivjob souverän und routiniert, auch die defensiven Mittelfeldspieler Schäfer und Rani Khedira stellten sich den Hausherren immer wieder clever in den Weg. Sporting Braga versuchte, das Spiel etwas mehr als die Berliner Gäste zu gestalten. Union hielt mit seiner bewährten Defensiv-Taktik dagegen und hoffte auf das Duo Jordan-Becker. Doch kurz vor dem Kabinengang schaffte es Braga doch nach einem Konter bis vor das Tor von Frederik Rönnow, Simon Banza stand nach einem Pass von Vitinha völlig frei und scheiterte dann am herausspringenden Union-Torhüter. Torlos endete die erste Halbzeit.

2. Hälfte: Verteidigung statt Angriff und dann das Gegentor

Die zweite Hälfte begann fast wie die erste, nur dass der 1. FC Union Berlin erst nach drei Minuten zur ersten gefährlichen Torannäherung kam. Von Leite über Schäfer gelangte der Ball zu Jordan, der aber durch sein Zögern den Ball verlor. Der Klärungsversuch der Hausherren landete aber bei Julian Ryerson und der schoss nur Zentimeter am zweiten Pfosten vorbei (48.). Im Anschluss entwickelte sich jedoch kein Hin und Her wie im ersten Spielabschnitt, das Spielniveau flachte ab und die Partie wirkte zum Teil fahrig. Mehrere Fouls auf beiden Seiten unterbrachen immer wieder die Dynamik dieses Europa-Pokal-Abends im Felsenstadion von Braga.

Unions Trainer sah sich gezwungen, mit ein paar Impulsen von außen das Spiel neu zu beleben, wechselte Christopher Trimmel für Tymoteusz Puchacz und Genki Haraguchi für Schäfer ein. Doch anstatt neuen Schwung nach vorne zu entfalten, beschränkten sich die Gäste mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf die Defensive. Das rächte sich in der 77. Spielminute: Unions Keeper Rönnow konnte einen Distanzschuss von Andre Horta nur zur Seite klären, Vitinha war sofort zur Stelle und staubte zum 1:0 ab. Bittere Pille für die Gäste aus Berlin-Köpenick.

Zwar versuchte die Fischer-Elf weiterhin den Ausgleich zu erzwingen, doch keiner der Abschlüsse bedrohte den Heimsieg von Braga. Und so verloren die Eisernen trotz der stimmgewaltigen und kontinuierlichen Anfeuerungsrufe der fast 3.000 mitgereisten Fans auch ihr zweites Gruppenspiel in der Europa League.

Die Kurzanalyse

Die Gäste aus Berlin wirkten von Anfang an sehr wach und hatten die ersten und auch die besten Chancen, früh in Führung zu gehen. Doch zwei Mal rettete der Pfosten die leicht favorisierten Portugiesen. Die Hausherren hatten auch ihre Chance zum Tor in der ersten Halbzeit, sodass ein torloses Unentschieden für Braga völlig in Ordnung war, der deutsche Tabellenführer hätte mit einem frühen Tor für noch mehr Ruhe sorgen können, vielleicht sogar müssen.

Nach der Einwechslung von Trimmel und Haraguchi wechselten die Gäste unverständlich in den Defensivmodus und konnten keine Torgefahr wie noch in der ersten Halbzeit entwickeln. Die Portugiesen bestraften in diesem Moment die Unioner mit dem Führungsreffer und machten dann in der Defensive dicht. Bitter für den 1. FC Union Berlin, der einen Punkt in Braga verdient gehabt hätte.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 15.09.2022, 21:45 Uhr

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