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Audio: rbb24 Inforadio | 16.10.2022 | Lars Becker | Quelle: IMAGO / RHR-Foto

2:0-Heimerfolg

Tabellenführer 1. FC Union gewinnt auch Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund

Nächstes Ausrufezeichen des 1. FC Union: Die Köpenicker haben gegen Dortmund mit 2:0 gewonnen und so die Tabellenführung gefestigt. Es war ein verdienter Sieg gegen einen BVB, der sich zu viele Fehler leistete - und offensiv lange ideenlos blieb.

Der 1. FC Union hat Borussia Dortmund im Spitzenspiel am Sonntagabend verdient mit 2:0 (2:0) besiegt. Janik Haberer traf in der ersten Hälfte doppelt für die Köpenicker (8., 21. Minute). Damit führt das Team von Trainer Urs Fischer die Tabelle der Fußball-Bundesliga auch nach dem 10. Spieltag weiter an. Der 1. FC Union liegt mit 23 Punkten vier Zähler vor dem neuen Zweitplatzierten Bayern München, der mit 5:0 gegen den SC Freiburg gewann.

1. Hälfte: Kobel patzt, Union kompromisslos

Urs Fischer verzichtete auf die große Rotation. Zwei Wechsel gab es im Vergleich zum 1:0-Sieg in der Europa League gegen Malmö. Ins Team rückten Spieler, die europäisch nie mitwirken können oder aber es zumindest zuletzt nicht konnten: Timo Baumgartl (nicht im EL- Kader) und Andras Schäfer (international rotgesperrt) ersetzten Paul Jaeckel und Genki Haraguchi.

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Die ersten Abschlussaktionen gehörten den Köpenickern. Nicht mal eine Minute war gespielt, da machte sich Sheraldo Becker über die rechte Seite auf, flankte auf seinen kongenialen Partner Jordan, der aber - eng gedeckt - an der gegnerischen Deckung hängen blieb. Kurz darauf konnte Gregor Kobel einen Schuss von Andràs Schäfer nicht festhalten. Mats Hummels bügelte die leichte Unsicherheit seines Keepers aus.

Die Torhüter standen danach weiter im Fokus: Erst irrte Union-Schlussmann Frederik Rönnow nach einer Flanke von Thomas Meunier durch den Strafraum und Emre Can köpfte über das Tor. Kurz darauf konnte seinem Gegenüber Kobel dann niemand mehr helfen. Dem 24-Jährigen unterlief ein Mega-Missgeschick: Bei einem Rückpass von Raphael Guerreiro rutschte er weg - und Unions Janik Haberer konnte den Ball locker schieben. Nach acht Minuten führten die Hausherren so mit 1:0.

Während sich Dortmund sichtbar mühte, schnell zu reagieren, aber nicht wirklich gefährlich wurde, gab der 1. FC Union nach gut zwanzig Minuten erneut eine Kostprobe seiner gnadenlosen Effizienz. Im Mittelfeld klauten sie dem BVB den Ball, über Schäfer und Becker ging es im Express-Tempo nach vorne - und Jordans Ablage von der Sechzehner-Kante hämmerte erneut Haberer flach und (dieses Mal völlig unhaltbar) ins linke Eck zum 2:0 (21.).

Danach zeigten die Hausherren eine ihrer weiteren Qualitäten. Sie standen defensiv diszipliniert - und Dortmund fiel (fast) nichts ein. Einzig Youssoufa Moukoko sorgte für sporadische Gefahr: Erst schoss er knapp links am Tor vorbei (35.), dann in die Arme von Rönnow (37.). So brachte der 1. FC Union die Führung ebenso souverän wie verdient in die Pause.

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2. Hälfte: Dortmunds vergebliche Mühen

Edin Terzic wechselte das System. Die Gäste beendeten das Experiment Dreier-Kette und spielten wieder mit der gewohnten Vierer-Formation. Zudem nahm der BVB-Coach gleich drei Wechsel vor - Julian Brandt, Donyell Malen und Marco Reus kamen aufs Feld. Mehr offensive Durchschlagskraft wollte Terzic so erzeugen und bekam in den ersten fünf Minuten zumindest sehr (!) viel Ballbesitz in der Spielhälfte des 1. FC Union.

Doch während Dortmund weitestgehend ideenlos kontrollierte, gehörte die erste Top-Chance erneut den Köpenickern. Wieder war Doppel-Torschütze Haberer beteiligt. Er flankte präzise auf den Kopf von Baumgartl, der das Spiel beinahe (vor-)entschieden hätte - wäre nicht dieses Mal Kobel ganz stark zur Stelle gewesen (56.). Auch in der Folge gelang es dem Tabellenführer immer wieder, dem BVB Bälle abzujagen und umzuschalten - das 3:0 schien zu jedem Zeitpunkt möglich.

Die Gäste wurden erst spät noch einmal gefährlich - dann aber so richtig: Gegen Jude Bellingham hatte Rönnow noch leichtes Spiel (75.), bei den Abschlüssen von Reus (78.) und Moukoko (79., 83.) war dann sein ganzes Können gefordert. So brachten immer müdere Unioner die Führung über die Zeit - und bejubelten einen 2:0-Heimerfolg gegen Borussia Dortmund.

Das Spiel in der Kurzanalyse

Es war ein Spiel, in dem der 1. FC Union zeigte, was ihn (aktuell) auszeichnet - und das par excellence. In einer ersten Hälfte waren es Effektivität vor dem gegnerischen und Kompaktheit vor dem eigenen Tor, die in Perfektion zusammenkamen. "Wir haben Spiel und Gegner kontrolliert. Das hat die Mannschaft toll umgesetzt", lobte auch Urs Fischer am ARD-Mikrofon. Dortmund erlebte - wie schon viele Teams vor ihnen -, wie eiskalt der 1. FC Union Fehler bestraft. Und wie schwer es ist, nochmal ins Spiel zurückzukommen, wenn die Eisernen erst einmal führen.

Nach der Pause kam dann - gerade in der Schlussphase - eine weitere eiserne Eigenschaft hinzu. Fischer beeindruckte "die Mentalität, mit der die Mannschaft in der zweiten Hälfte gespielt hat". Es habe Phasen gegeben, "in denen wir wirklich leiden mussten, wo es ans Limit ging." In diesen hielten die Köpenicker stand, der schweren Beine aus den vielen eng getakteten Europapokal-Wochen zum Trotz. Und wenn doch ein Ball durchrutschte, war Frederik Rönnow zur Stelle und verhinderte mit starken Paraden, dass es noch einmal spannend wurde.

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.10.2022, 19:30 Uhr

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