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Audio: rbb24 Inforadio | 02.11.2022 | Guido Ringel | Quelle: imago images/Belga

1. FC Union vor dem Spiel gegen Saint-Gilloise

Sekt oder Selters?

Der 1. FC Union hat es in der eigenen Hand. Mit einem Sieg beim noch ungeschlagenen Tabellenführer Royale Union Saint-Gilloise können die Köpenicker das Überwintern in der Europa League eintüten. Sie müssen aber auf ihre Fans verzichten. Von Jakob Rüger

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Dass der Auswärtsblock (750 Plätze) im kleinen, engen King Power at Den Dreef Stadion in Leuven leer bleiben muss, war nach den Vorkommnissen von Malmö zu befürchten. Die UEFA versteht bei einer Spielunterbrechung keinen Spaß - erst recht nicht, wenn sie wie in Malmö durch Böller und Pyrotechnik ausgelöst wird. Die belgischen Sicherheitsbehörden haben noch einen draufgesetzt und ein Betretungsverbot für die Stadt Leuven für deutsche Fußballfans ausgesprochen. Von intensiven Kontrollen war jedoch einen Tag vor dem Spiel in der kleinen Stadt, rund 30 Kilometer von Brüssel entfernt, nichts zu sehen.

Die Polizei hat angekündigt auch vor dem Stadion am Spieltag die Ausweise zu kontrollieren, um keine deutschen Fußballfans ins Stadion zu lassen. Die Restriktionen der Behörden sind rechtlich fraglich und ärgerlich für den Fußball-Bundesligisten aus Berlin, der mittlerweile per Eilverfahren Klage gegen das Betretungsverbot eingereicht hat. Eine Entscheidung wird am Donnerstagmorgen erwaret. "Fans sind Bestandteil des Ganzen", zeigte Unions Trainer Urs Fischer sein Unverständnis für die Auflagen. "Aber wir haben es selbst zu verantworten. Helfen tut es uns nicht." Der 1. FC Union muss entsprechend ohne seine Fans das letzte Gruppenspiel der Europa League bestreiten.

Die Ausgangslage

Der 1. FC Union hat eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht in dieser Europa League-Saison. Nach zwei Niederlagen zum Start hat ein Reifeprozess stattgefunden. "Wir waren am Anfang nicht bereit", so Fischer. Der Knackpunkt war das Auswärtsspiel in Malmö, als Union "das Messer am Hals hatte", wie der Trainer es formulierte. Nun hat Union es nach drei Siegen in der eigenen Hand. Mit einem Erfolg in Belgien beim noch ungeschlagenen Tabellenführer der Gruppe bleiben die Eisernen in der Europa League und treffen in der nächsten Runde auf einen Gruppendritten der Champions League.

Bei einer Niederlage müssen die Eisernen hoffen, dass Braga sein Heimspiel gegen das noch sieglose Malmö nicht gewinnt. Bei einem Unentschieden droht bei einem Braga-Sieg gegen Malmö das Europa League-Aus, denn die Portugiesen haben das bessere Torverhältnis. Die Qualifikation für die Europa Conference League hat Union aber in jedem Fall sicher und würde dann auf einen Gruppenzweiter aus diesem Wettbewerb treffen. In Leuven entscheidet sich also, ob Union auf den FC Barcelona hoffen darf, oder ob der Gegner eher Molde FK heißt.

Vor dem letzten Spiel der Gruppenphase

So könnte es für den 1. FC Union im europäischen Wettbewerb weitergehen

Schon vor dem letzten Europa-League-Gruppenspiel bei Saint-Gilloise steht fest: Der 1. FC Union wird auch 2023 europäisch spielen. Da enden aber die Gewissheiten. Welches Ergebnis in welchen Wettbewerb führt - und wer dort warten könnte.

Der Gegner

Royale Union Saint-Gilloise hat einen ähnlichen Weg wie der 1. FC Union hinter sich. Während die Köpenicker seit drei Jahren in der Bundesliga spielen, kehrten die Belgier erst 2021 nach fast 50 Jahren Abstinenz ins belgische Oberhaus zurück. Der Aufstieg des kleinen Brüsseler Stadtteilvereins ist eng mit dem Namen des Engländers Tony Bloom verbunden. Der professionelle Pokerspieler und Millionär investierte in Royale Union Saint-Gilloise mit Erfolg.

Seit elf Spielen sind die Belgier nun wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. In der Europa League thront das Team an der Tabellenspitze. In der heimischen Liga ist man Vierter. "Sie sind bislang überzeugend aufgetreten", lobte Urs Fischer den Gegner. "Nicht nur in Europa. Auch in der Liga haben sie überzeugt." Der Schweizer erwartet einen "sehr kompakten und organisierten Gegner". Das mussten die Köpenicker schon im Hinspiel erfahren, als man mit 0:1 im Stadion An der Alten Försterei unterlag. "Sie spielen ein System, das ähnlich wie unseres ist. Da wartet eine tolle Aufgabe auf uns", so Fischer.

Die erwartete Aufstellung

Alle Spieler sind fit, Trainer Urs Fischer kann also aus dem Vollen schöpfen.

So könnte Union spielen: Rönnow - Trimmel, Jaeckel, Knoche, Leite, Ryerson – Khedira, Haberer, Schäfer - Becker, Jordan

Sendung: rbb24, 02.11.2022, 21.45 Uhr

Beitrag von Jakob Rüger

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