1:1 gegen den VfL Bochum - Union rettet in Unterzahl ein Remis

So 16.04.23 | 19:47 Uhr
  9
Union Berlins Josip Juranovic jubelt über seinen Treffer (imago images/Matthias Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.04.2023 | Jakob Rüger | Bild: imago images/Matthias Koch

Der 1. FC Union Berlin ist am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Dabei ging Union sogar in Führung, musste allerdings über 30 Minuten in Unterzahl auskommen.

Der 1. FC Union Berlin hat Platz drei in der Fußball-Bundesliga verteidigt und ist auch nach dem 28. Spieltag noch ohne Heimniederlage. Gegen den Tabellen-15. aus Bochum, der zuletzt jedoch äußerst formstark unterwegs war, kam die Mannschaft von Trainer Urs Fischer dabei zu einem 1:1 (1:0). Die Tore erzielten Josip Juranovic (45. +3) für Union und Kevin Stöger per Elfmeter für Bochum (55.). Union war nach einer gelb-roten Karte für Paul Jaeckel ab der 62. Minute nur noch zehnt.

Der Spielverlauf

Das Spiel begann rasant und ließ ebenso rasant nach. 30 Sekunden waren gespielt, da folgte bereits der erste kleine Aufreger. Nach flacher Hereingabe von Linksverteidiger Jerome Roussillon gingen gleich zwei Union-Spieler im Strafraum zu Boden, ein Elfmeter würdiges Foul war jedoch nicht darunter. Die anschließende Ecke mündete in eine Direktabnahme vom Innenverteidiger Danilho Doekhi. Der Versuch des Niederländers aus etwa zehn Metern ging jedoch knapp über das Tor. Im Anschluss flogen viele lange, hohe Bälle über den Rasen und wenn diese Partie jemals als Romanvorlage dienen sollte, dann unter dem Titel "Auf der Suche nach dem zweiten Ball".

Torchancen erarbeiten sich so weder Union noch Bochum. So brauchte es, für Union ja keinesfalls untypisch, eine Standardsituation, um in Führung zu gehen. Aus etwa 20 Metern und zentraler Position zirkelte Rechtsverteidiger Josip Juranovic in der 45. plus dritten Minute ein absolutes Traumtor in den Winkel des Bochumer Tores. Ein Schuss, so schön und unhaltbar, dass der Mann hinter der sehr analogen Anzeigetafel im Stadion An der Alten Försterei aus Versehen gleich einmal ein „2:0“ für Union herstellen wollte.

Fahriges Union

Wer dachte, die Führung würde Union Sicherheit geben und in die Hände spielen, musste sich mit Wiederanpfiff getäuscht sehen. Die Berliner schienen nun völlig von der Rolle, sorgten gegen nun offensivere Bochumer kaum für konstruktive Entlastung. Passend zur fahrigen Anfangsphase der zweiten Halbzeit foulte Mittelfeldspieler Aissa Laidouni in der 54. Minute Bochums Abwehrspieler Ivan Ordets völlig unnötig und eindeutig elfmeterreif. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kevin Stöger mittig zum 1:1 (55.). Doch es kam noch schlimmer für die Gastgeber. In der 62. Minute foulte Innenverteidiger Paul Jaeckel im Mittelfeld den Bochumer Patrick Osterhage und sah dafür seine zweite gelbe Karte der Partie — Platzverweis.

Union war nun vor allem auf die Verteidigung des Resultats bedacht und kam nur noch selten zu Kontern. Bis auf ein Abseitstor durch Kevin Behrens in der 66. Minute blieben Chancen Mangelware. Doch auch Bochum kam kaum gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Einzig ein Kopfball von Sturmspitze Philipp Hofmann nach einer Ecke sorgte für Gefahr (81.). Union-Torhüter Frederik Rönnow reagierte jedoch herausragend. Vier Minuten später hatte Berlins Kevin Behrens die Chance auf den Lucky Punch. Nach starkem Sprint und präziser Flanke von Sheraldo Becker köpfte Behrens allerdings freistehend und aus wenigen Metern neben das quasi leere Tor.

Die Kurzanalyse

Union wirkte von Beginn an giftig, entschlossen und wach, fand jedoch zu keinem Zeitpunkt der Partie eine klare, spielerische Linie. Zwar hatte Trainer Urs Fischer mit Aissa Laidouni für Morten Thorsby die vermeintlich kreativere Option im zentralen Mittelfeld gewählt. Doch weder der tunesische Nationalspieler noch Janik Haberer konnten sich entscheidend in Szene setzen. Gegen die Alternative, mit hohen Bällen in den Strafraum zu kommen und dort Sturmspitze Kevin Behrens zu finden, verteidigten aufmerksame und physisch starke Bochumer konsequent weg. So entstanden höchstens nach Einzelaktionen des umtriebigen Sheraldo Becker kleinere Unruhemomente.

Defensiv hingegen ließ Union in der ersten Halbzeit im gewohnten 5-3-2 gar nichts zu. Das sollte sich mit Wiederanpfiff schlagartig ändern. Raumaufteilung, Timing und Entscheidungsfindung stimmten urplötzlich immer mal wieder gar nicht. Sowohl der Platzverweis für Paul Jaeckel als auch der durch Laidouni verursachte Elfmeter waren die logische Konsequenz. Letztlich hätte Union jedoch auch dieses Spiel gewinnen können. Doch statt der enormen Effizienz, die in dieser Saison maßgeblich für den sportlichen Höhenflug war, zeigten sich die Berliner dieses Mal verschwenderisch. Die Kopfball-Chance von Kevin Behrens in der 85. Minute hätte zwingend zum Torerfolg führen müssen.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 16.04.2023, 22 Uhr

9 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 9.

    Halbe Stunde. Und gegen einen Verein aus dem Tabellenkeller. Union steht oben und ist daher haushoher Favorit gewesen. Die ersten der Liga haben diesen Spieltag vergeigt. Gut für die Verfolger, aber Union hätte richtig punkten können.

  2. 8.

    Den Support machen nicht nur die Fans der Waldseite, sondern da sind alle gefordert die Mannschaft zu unterstützen und das Stadion in ein hexenkessel zu verwandeln.

  3. 7.

    Was hat Dardai mit dem Punkt zu tun? Hier geht es um das Union Spiel. Und die sind von der Rolle und spielen gegen einen Abstiegskandidaten Unentschieden. Es wäre schön, wenn in den Kommentaren jeder in seinem Garten bleibt. HERTHA war Freitag und hat grottenschlecht hlecht gespielt, aber auf Union kann man sich in denletzten Spielen auch nicht verlassen. Bei einem Dreier wäre man in Schlachtdistanz zur Meisterschaft gewesen.

  4. 5.

    Das Spiel war richtig schlecht.Ich bin richtig enttäuscht. Den Support, der Waldseite,nach dem Spiel hätte vielleicht während des Spiels geholfen. Aber da mussten ja politische Parolen (A100 usw) geäußert werden.Obwohl politische Äußerungen bei uns(Andras Schäfer empfängt Orban)eigentlich obsolet sind.

  5. 4.

    Punkte verschenkt, auch wenn man lange in unterzahl gespielt hat. Der Kopfball hätte drin sein müssen! Irgendwie hab ich den Eindruck, dass der Druck der CL ziemlich groß war. Aber der Traum geht weiter, eisern union.

  6. 2.

    Bayern patzt, Dortmund patzt, Union patzt. Kurios.

  7. 1.

    ein Punkt für Bochum und Herr Dardai überlegen Sie es sich noch einmal

Nächster Artikel