Massives Fischsterben in der Oder
Der Erste Beigeordnete des Spree-Neiße-Kreises, Olaf Lalk, sieht angesichts des Fischsterbens in der Oder keine Gefahr für die Lausitzer Neiße. Das sagte er am Donnerstag dem rbb. Nach seinen Informationen seien lediglich am Zusammenfluss beider Flüsse in Ratzdorf (Oder-Spree) tote Fische gefunden worden.
Der Grund für das aktuelle Fischsterben in der Oder ist noch nicht geklärt. Bislang gebe es keine belastbaren Informationen über die Ursache und die Konzentration eventueller Schadstoffe an den unterschiedlichen Flussabschnitten, hieß es von der Frankfurter Stadtverwaltung. Wasserproben sind auf deutscher Seite noch nicht ausgewertet.
Polnische Medien haben bereits am 28. Juli davon berichtet, dass es am Oberlauf der Oder in Polen, bei Opole, wohl einen Chemieunfall gegeben habe. Dabei soll eine giftige Flüssigkeit ausgetreten getreten sein. Diese soll bei der Produktion von Lacken und Farben verwendet werden.
Angesichts dieser vermuteten Ursache sieht der Erste Beigeordnete des Spree-Neiße-Kreises, Olaf Lalk, die Kommunikation zwischen beiden Ländern als problematisch an. Für Katastrophensituationen gebe es offenbar nach wie vor keine Notfallszenarien, so Lalk. Problematisch seien auch die verschiedenen Zuständigkeiten in beiden Ländern.
Der Beigeordnete erinnert an die Erfahrungen, die der Landkreis vor gut fünf Jahren gemacht hatte. Damals sei bei einem Brand einer Recyclinganlage im polnischen Brożek in der Nähe von Forst (Spree-Neiße) der Informationsfluss zunächst sehr schleppend gelaufen. Schließlich hätten die Landkreise beider Länder zusammengearbeitet und nach Lösungen gesucht, so Lalk.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.08.2022, 15:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen