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Video: Brandenburg Aktuell | 30.05.2020 | K. Schirmer | Quelle: rbb

Feuer im Kreis Elbe-Elster

Brand vernichtet ein Fünftel der Fläche von geschütztem Moorgebiet

Über Nacht hatte sich der Brand im Loben-Moor massiv ausgebreitet, bis zum Samstagvormittag aber bekamen die 170 Feuerwehrleute ihn aber unter Kontrolle. Doch 100 Hektar eines der letzten intakten Moore Brandenburgs sind abgebrannt.

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Der Großbrand im Loben-Moor hat inzwischen etwa ein Fünftel der Fläche des Moores vernichtet. Bis zum Samstag weitete sich der Brand auf etwa 100 Hektar des teilweise unter Naturschutz stehenden Geländes bei Plessa im Landkreis Elbe-Elster aus. Die noch etwa 150 Feuerwehrleute vor Ort haben die Lage aber seit dem Samstagvormittag unter Kontrolle. "Das Brandgeschehen ist etwas zurückgegangen", sagte der diensthabende Landrat Marten Frontzek der Deutschen Presse-Agentur. Unterstützt werden die Feuerwehrleute vor Ort von Kräften aus der Uckermark, dem Barnim und dem Landkreis Teltow-Fläming. Auch ein Löschhubschrauber der Bundespolizei mit einem 2.000 Liter Wassertank war wieder im Einsatz.

Der "Loben" liegt im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft [niederlausitzer-heidelandschaft-naturpark.de]. Er war bis zum Ausbruch des Feuers am Freitagvormittag eines der letzten großen, noch intakten Moore Brandenburgs, ein Geheimtipp unter Radtouristen, ein Dorado für Hobbybiologen. Doch nun ist eine Fläche von etwa fünf mal sieben Kilometern abgebrannt - die Brandursache steht noch immer nicht fest. Die Einsatzkräfte bewässerten am Samstag die Ränder des Brandgebietes, um eine Ausbreitung auf umliegende Kiefernwälder zu verhindern. "Ein Moorbrand ist insoweit gefährlich, weil an der Oberfläche eine Schicht von 50 Zentimetern so trocken ist, dass das Feuer immer wieder irgendwo hochkommen kann", sagte Steffen Ludewig, der Kreisbrandmeister von Elbe-Elster, am Samstag dem rbb.

Löscharbeiten könnten Tage andauern

Das Feuer hatte sich am Freitag zunächst immer weiter ausgedehnt. Vorübergehend brannte ein Moorgebiet, ein angrenzendes Waldstück und ein Schilfgürtel. Die Feuerwehr hatte zur Eindämmung des Feuers eine Art Schutzwall errichtet. Ortschaften waren zunächst nicht in Gefahr. Die Feuerwehrleitstelle Lausitz, teilte auf rbb-Anfrage mit, man gehe davon aus, dass es noch Tage dauern wird, bis die Gefahr endgültig gebannt ist.

Seit Samstagmittag gibt es laut Ludewig keine Flammen mehr, aber der Brand schwelt noch an zahlreichen Stellen. Die Einsatzzentrale in Hohenleipisch koordiniert die Brandwachen, die die kritischen Stellen im Blick behalten.

Waldbrandschutzbeauftragter: Gefahr steigt in den kommenden Tagen

Der Waldbrandschutzbeauftrage des Landes Brandenburg, Raimund Engel, geht eigenen Worten zufolge davon aus, dass die Gefahrenstufe im Land in den kommenden Tagen steigen wird. Der rbb-Welle Antenne Brandenburg sagte er, er nehme an, dass es weitere Waldbrände geben werde.

Im Elbe-Elster-Kreis gilt wie in sechs anderen Landkreisen nach Angaben des Umweltministeriums derzeit die zweithöchste Waldbrandwarnstufe vier. 2019 brannte es 417 Mal in Wäldern in Brandenburg. Mehr als 13.000 Hektar Fläche standen in Flammen. Das entspricht grob der Fläche der Stadt Frankfurt (Oder), die sich auf einer Fläche von etwa 14.800 Hektar ausbreitet.

Hinzu kommen noch Brände auf ehemaligen Truppenübungsplätzen. 2018 hatte es 512 Mal auf insgesamt 1.674 Hektar gebrannt.

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