Elbehochwasser 2002 - "Wunder von Mühlberg" jährt sich zum 20. Mal

Fr 19.08.22 | 14:38 Uhr
Einen Wall aus mit Sand gefüllten Zuckersäcken errichten Bundeswehrsoldaten am 17.08.2002 um die Zuckerfabrik Brottewitz bei Mühlberg (Elbe-Elster).(Quelle:dpa/V.Rösler)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.08.2022 | Isabelle Schilka | Bild: dpa/V.Rösler

Mit einer Gedenkveranstaltung, dem sogenannten "Deichtag", gedenkt die Stadt Mühlberg (Landkreis Elbe-Elster) am Freitag des "Wunders von Mühlberg" vor 20 Jahren.

Am 17. August 2002 war der Wasserstand der Elbe auf fast zehn Meter angestiegen. Die Deiche im Ort waren darauf nicht ausgelegt. Viele waren marode, im Laufe des Tages waren sie völlig aufgeweicht. Die meisten Experten erwarteten einen Deichbruch, die Stadt war da längst evakuiert worden. Am Ende hielten die Barrieren stand, das sogenannte Wunder vollendet.

Werner Süpnitz aus Mühlberg (Brandenburg) schreibt Dankesworte an das Tor.(Quelle:dpa/Lausitzer Rundschau)
Bild: dpa/Lausitzer Rundschau

Deichtag erinnert an Helfer

Mit dem Deichtag wird den zahlreichen Freiwilligen und Einsatzkräften, die geholfen haben, gedankt. Mehr als 700 waren vor 20 Jahren im Einsatz, auch die Bundeswehr kam mit rund 100 Soldaten zur Hilfe. Sie stapelten Sandsäcke und halfen dabei, die rund 5.000 Einwohner in Sicherheit zu bringen.

"Dank des unermüdlichen Einsatzes von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk, Fachleuten des Landesumweltamtes, des Landkreises und der Stadt und vielen freiwilligen Helfern ist das Wunder von Mühlberg eingetreten", sagt 20 Jahre später Bürgermeister Dieter Jähnichen dem rbb. Das 20-jährige Jubiläum werde deshalb größer gefeiert, als sonst.

Der Mühlberger Chris Kopper hebt am Donnerstag (15.08.2002) einen Korb mit persönlichen Sachen über die Sandsackmauer vor seinem Grundstück in dem Ort im südbrandenburgischen Elbe-Elster-Kreis.(Quelle:dpa/K.Schindler)
Bild: dpa/K.Schindler

Nachholbedarf beim Hochwasserschutz

Auch nach dem "Wunder von Mühlberg" kam es in der Stadt zu Hochwasserereignissen. 2006 und 2013 stieg die Elbe abermals bedrohlich an. Viel ist seitdem in den Hochwasserschutz investiert worden. "Wenn wir das Jahresende erreicht haben sind insgesamt 38 Millionen Euro verbaut worden", so Bürgermeister Jähnichen.

Bei zwei Elbabschnitten ist aber die Rechtslage noch nicht abschließend geklärt worden, erklärt er. "Das heißt weiterhin, dass noch einiges offen ist", so Jähnichen.

Die Folgen des Hochwassers beschäftigen die Mühlberger weiterhin. Das Wunder, das die Einwohner aber gemeinsam erlebt haben hat sich dennoch tief in das Gedächtnis der Stadt eingebrannt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.08.2022, 16:40 Uhr

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