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Audio: Antenne Brandenburg | 29.03.2023 | Tobias Hausdorf | Quelle: Tobias Hausdorf/rbb

Kleine Galerie

Ausstellung in Eberswalde zeigt Titelseiten mit Stars der Defa

Er ist Teil der Filmgeschichte - oder eher hat er sie fotografiert: Klaus-Dieter Schwarz hat etliche Schauspielerinnen und Schauspieler vor allem aus der DDR abgelichtet. Nun widmet ihm die Kleine Galerie Eberswalde eine Ausstellung.

Seine rechte Hand steckt noch in einem weißen Handschuh. Klaus-Dieter Schwarz - kurz KD Schwarz - hat das letzte Foto für seine Ausstellung "Die Spur der Bilder" aufgehangen. Insgesamt 56 Titelbilder sind nun im Sparkassenforum in Eberswalde (Barnim) zu sehen.

Vor dem mit Sophia Loren bleibt er stehen. Die italienische Film-Diva hat er im Hof des Berliner Ensembles fotografiert. Entwickelt hat Schwarz die Bilder zu Hause. "Ich war in der Dunkelkammer glücklich, wenn sich etwas im Film schwärzte und dann alles in Ordnung war. Das ist ja jedes Mal Glück."

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Seine Kamera: die Pentacon Six, eine klassische einäugige Spiegelreflexkamera. Mit der hat er alle möglichen Filmstars für die Titelseiten des damaligen DDR-Magazins "Filmspiegel" in Schwarz-Weiß festgehalten. Stolz zeigt sich Schwarz beispielsweise auch auf seine Fotos von Armin Müller-Stahl, der sich auch in Hollywood in zahlreichen Produktionen einen Namen gemacht hat. "Der ist ein richtig guter Schauspieler. Mein Opa hat immer gesagt: Was gut ist, setzt sich durch."

Die Geschichte hinter den Bildern

Die Stadt Eberswalde und die Kleine Galerie haben den Fotografen und Filmemacher Schwarz eingeladen und bieten ihm mit Aufnahmen aus der Zeit von 1962 bis 1975 eine Bühne, aber besser gesagt eine Wand. "Wir haben ja hin und wieder Fotoausstellungen, aber das ist schon eher Geschichte hier", sagt Kerstin Neidhardt vom Eberswalder Kulturamt. Auch sie verbindet mit den Bildern persönliche Geschichten, wie sie sagt. Beim Foto von Gojko Mitić, genannt "Winnetou des Ostens", muss Neidhardt schmunzeln. "Wegen Gojko Mitić war ich als 13- oder 14-Jährige immer in den Sommerferien im Kino. Indianer-Filme haben mich überhaupt nicht interessiert, aber der Mann!"

Info

Bei der Ausstellung "Die Spur der Bilder" geht es auch Schwarz nicht nur um seine Fotos. Er sieht sich viel mehr als Bewahrer von Erinnerungskultur. "Für mich - und ich weiß, ich bin damit nicht allein auf weiter Flur - hat die Defa hervorragende Filme produziert." Genau das wolle er auch ausdrücken.

Schwarz hat selbst einmal eineinhalb Jahre an der Filmhochschule Babelsberg Schauspiel studiert, machte sich dann aber als Fotograf unter anderem durch Filmreportagen im In- und Ausland einen Namen. Aus seiner Studienzeit kannte er jedoch viele, die er später porträtierte. 1975 beendete er seine Karriere als Profi-Fotograf, da er glaubte, dort alles, was er wollte, erreicht zu haben. Anschließend widmete sich Schwarz seiner Leidenschaft für Kurz- und Dokumentarfilme. Ein Leben lang nur eine Sache zu machen, sei nicht seine Art, sagt er.

Zur Eröffnung kommen die Porträtierten

Zur Ausstellungseröffnung am Mittwochabend wird das Defa-Musical "Heißer Sommer" aus dem Jahr 1968 gezeigt. Dazu hat sich unter anderem Hauptdarstellerin Chris Doerk angekündigt, mit der Schwarz auch verheiratet ist.

Doch auch die beiden Stars, deren Bilder der Fotograf wie zwei alte Freunde betrachtet, wollen kommen. "Hier haben wir Gojko und Annekathrin", sagt er und zeigt auf die Aufnahmen. Gemeint sind Gojko Mitić und Annekathrin Bürger, die auch zu einer Talk-Runde zusammenkommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.03.2023, 16:40 Uhr

Mit Material von Tobias Hausdorf

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