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Audio: Antenne Brandenburg | 24.02.2021 | Bürgermeister Detlef Tabbert | Quelle: dpa-Symbolbild/Soeren Stache

Landkreis Uckermark

Immer mehr Wolfsichtungen bei Templin

In der Uckermark gibt es immer mehr Meldungen über Sichtungen von Wölfen. Experten gehen davon aus, dass sich etwa in der Tangersdorfer Heide ein Wolfspaar oder -rudel angesiedelt hat. Das bestätigte Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Die Linke) dem rbb am Mittwoch. Zuletzt sei ein Tier im Templiner Ortsteil Petznick gesichtet worden. "Dort ist ein Jung-Wolf direkt durch die Ortslage spaziert", sagt Tabbert. Das Raubtier scheine zwischen Lychen, Prenzlau und Templin heimisch zu werden.

Auffällige Tiere melden

Detlef Tabbert - selbst Jäger - begrüßt prinzipiell die Rückkehr dieses Raubtieres. Bei Auffälligkeiten oder einer Häufung von Wolfsbegegnungen in unmittelbarer Ortsnähe bittet der Templiner Bürgermeister jedoch um eine Information an das städtische Ordnungsamt. Gemeinsam mit dem regionalen Wolfsbeauftragten werde dann nach praktikablen Lösungen gesucht, sagte Detlef Tabbert.

Tabbert rät, bei der Begegnung mit einem Wolf Ruhe zu bewahren und sich ruhig zu entfernen. Es könne aber auch helfen, sich lautstark bemerkbar zu machen, damit der Wolf sich zurückzieht. "Es handelt sich um ein gefährliches Raubtier. Man sollte also die nötige Umsicht und Vorsicht walten lassen."

Wölfe breiten sich aus

Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt ließen sich die Wolfspopulationen in Brandenburg nur schwer einschätzen, da die Anzahl der Tiere innerhalb der Rudel schwankt [www.lfu.brandenburg.de]. Die Schätzungen im vergangenen Jahr belaufen sich auf insgesamt 47 Rudel.

Besonders verbreitet ist der Wolf laut Umweltamt in Süd- und Westbrandenburg. Auf der Internetseite heißt es dazu: "Wie zu erwarten war, schließen sich die Lücken in Süd-Brandenburg und die Ausbreitung in Nord-Brandenburg schreitet voran." So soll es 2019/2020 Brandenburg-weit 57 Territorien und über 150 Welpen gegeben haben.

Ende Januar stimmte der Landtag einer neuen Wolfsverordnung zu. Demnach ist es erlaubt, Wölfe zu erlegen, wenn sie wiederholt Nutztiere reißen. Gejagt werden darf dann so lange, bis die Angriffe auf die Weidetiere aufhören. Bislang durfte nur der Wolf erlegt werden, der nachweislich den Schaden angerichtet hat.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.02.2021

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