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Audio: Antenne Brandenburg | 17.07.2022 | Tony Schönberg | Quelle: dpa/Achim Scheidemann

25 Jahre nach dem Hochwasser

Frankfurter St. Marienkirche zeigt Ausstellung zu Oderflut von 1997

Starke Regenfälle lassen im Sommer 1997 die Flüsse in Polen und Tschechien gefährlich anschwellen. Am 23. Juli bricht der erste Oderdeich in Brandenburg. Ganze Landstriche werden unter Wasser gesetzt. Eine neue Ausstellung erinnert an die Oderflut.  

Häuser, die in Wasserfluten versinken, tausende Sandsäcke auf aufgeweichten Deichen und unzählige Helfer: Die Oderflut im Sommer 1997 hat sich auf besondere Weise in das Gedächtnis der Menschen der Region und der Stadt Frankfurt (Oder) eingeprägt.

Mit der Ausstellung "Ein Fluss verbindet - 25 Jahre Oder-Hochwasser" im Martyr Chor der St. Marienkirche wird an die dramatischen Tage erinnert. Die Schau ist nach Angaben der Stadt seit Dienstag zu sehen. Für kommenden Montag lädt die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) zu einem Empfang ein.

"Extremes Wasserdefizit"

Niedrigwasser in der Oder gefährdet Unteres Odertal und Fisch-Bestände

Niedrige Pegelstände in der Oder legen derzeit große Sandbänke frei. Der Wassermangel erreicht den Nationalpark Unteres Odertal. Dessen Leiter spricht von historischen Extremen und einer Gefahr für die Lebensräume.

Aufarbeitung der Flukatastrophe

Am 27. Juli 1997 erreichte der Wasserstand der Oder in Frankfurt den Höchststand mit einem Pegel von 6,56 Meter. Teile des Stadtgebietes wurden überflutet. Zuvor hatten die Wassermassen nach Deichbrüchen bereits Gehöfte in der Ziltendorfer Niederung (Oder-Spree) südlich der Stadt eingeschlossen. Tausende Einsatzkräfte aus Frankfurt (Oder), dem Land Brandenburg und ganz Deutschland halfen Betroffenen - darunter Polizei, Bundeswehr, Feuerwehren und das THW.

Infos zur Ausstellung

Schon damals sei beschlossen worden, solche Ereignisse vor Ort zu bearbeiten und nicht aus großer Entfernung. Die gesamte Einsatzleitung sei nach Frankfurt (Oder) gezogen und dort geblieben, erinnert sich der damalige Brandenburger Umweltminister Matthias Platzeck. "In so einer Situation ist so eine hohe Anspannung in der Gesellschaft, sind so viel Ängste unterwegs, ist so viel Stoff für Falschmeldungen da, die aus Ängsten immer generiert wird, dass es gut ist, wenn man direkt da ist, wo es passiert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Hunderte Fotos aus 286 Ortsverbänden wurden gesammelt

Bilder und Text der Ausstellung erzählen vom Kampf gegen die Fluten aus Sicht der Helferinnen und Helfer. Das Konzept für die Schau hat das THW Seelow (Märkisch-Oderland) bereits im Jahr 2017 erstellt. Nach einem deutschlandweiten Aufruf gingen damals aus 286 THW-Ortsverbänden Hunderte Fotos ein, von denen nun eine Auswahl in der Ausstellung zu sehen ist.

In Seelow, Bad Freienwalde, Potsdam, Berlin und Eisenhüttenstadt hat die Schau bereits Station gemacht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2022, 16:10 Uhr

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