Einigung für Tarifstreit
Cockpit- und Kabinencrews bei der Fluggesellschaft Easyjet in Deutschland bekommen mehr Geld. Bei den Verhandlungen für die beiden Berufsgruppen hätten sich beide Seiten unter anderem auf Einmalzahlungen und insgesamt knapp 8 Prozent höhere Vergütungen geeinigt, teilte Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler am Mittwoch mit. Die Laufzeit des neuen Vertrags gehe bis Ende April 2024 [verdi.de]. Easyjet bestätigte, dass beide Seiten eine Einigung erzielten.
Pilotinnen und Piloten erhalten laut Verdi im Oktober 2022 eine Einmalzahlung zwischen 1.125 und 3.000 Euro. Zu diesem Zeitpunkt komme auch die erste Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent. Im April 2023 erhalten die Cockpit-Crews erneut eine Einmalzahlung von bis zu 1.500 Euro sowie eine weitere Erhöhung um 2,5 Prozent. Zum Oktober 2023 gibt es eine dritte Anhebung von 3 Prozent.
Für das Kabinenpersonal gibt es laut Verdi eine Einmalzahlung zum Oktober dieses Jahres von bis zu 4.500 Euro. Zweimal steigen demnach zudem die Gehälter: im Oktober um 5 Prozent und im April 2023 um 3,2 Prozent.
Die Gewerkschaft hatte in dem Tarifkonflikt vor wenigen Wochen mit einem Warnstreik am Berliner Flughafen BER den Forderungen Nachdruck verliehen und für Flugausfälle und Verspätungen gesorgt.
Easyjet ist derzeit die größte Fluglinie am Flughafen BER. Allerdings hat das Unternehmen angekündigt, künftig deutlich weniger Maschinen in Schönefeld zu stationieren. Im kommenden Winter soll die Flotte von 18 auf elf Flugzeuge reduziert werden. Entsprechend sollen etwa 275 Stellen in Cockpit und Kabine abgebaut werden. Derzeit hat Easyjet rund 800 Mitarbeiter am BER stationiert.
Der Lufthansa-Konzern hat unterdessen mitgeteilt, zumindest einen Teil der Beschäftigten übernehmen zu wollen. Sie sollen für die Tochter Eurowings gewonnen werden.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.06.2022, 19:30 Uhr
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