rbb24
  1. rbb|24
  2. Kultur
die ärzte | Quelle: Jörg Steinmetz

Corona-Bestimmungen

Die Ärzte sagen Tour für 2021 komplett ab

Nach der Verschiebung nun die Absage: Die Berliner Band Die Ärzte haben ihre Tour 2021 komplett gestoppt. Zu uneinheitlich waren die Corona-Bestimmungen in den Bundesländern. Die Band wolle kein Risiko eingehen, heißt es auf ihrer Homepage.

Die Berliner Punk-Rock-Pop-Band Die Ärzte hat die noch in diesem Jahr geplanten Konzerte ihrer "In The Ä Tonight"- Tour komplett abgesagt. "Heute ist ein schwarzer Tag", hieß es dazu am Montag auf der Homepage der Band [bademeister.com].

Die Tour war bereits coronabedingt verschoben worden. Der Auftakt für die ausverkauften Konzerte war zuletzt für den 30. Oktober in Berlin vorgesehen. Bei der Konzertreise durch 15 Städte waren 26 Auftritte in Deutschland, der Schweiz und Österreich geplant.

Die Absage kommt kurz vor einer neuen Veröffentlichung. Rund ein Jahr nach dem jüngsten Album "Hell" sind mit dem Album "Dunkel" für diesen Freitag insgesamt 19 Songs angekündigt.

Flickenteppich der Corona-Bestimmungen mache große Tour unmöglich

Seit Monaten habe die Band "gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Veranstalterbranche hinter den Kulissen versucht, eine bundesweit einheitliche Regelung für Konzerte zu verhandeln", schrieben Bela B, Farin Urlaub und Rodrigo Gonzalez zur Absage.

"Das hat (so kurz vor den Wahlen) nicht funktioniert." Je nach Bundesland seien Konzerte ohne Abstand unterschiedlich geregelt. Eine "so große Tour wie die von uns geplante mit derart viel Unsicherheit der Genehmigungslage" sei so nicht möglich.

Weiter Abwarten war keine Option

"Und wenn schon die zuständigen Behörden und Politiker uneinig sind, was für alle sicher und gesund ist, woher sollen wir es dann wissen? Wollen wir wirklich das Risiko eingehen, auf Kosten Eurer Gesundheit herauszufinden, dass wir uns (oder die zuständigen Behörden sich) geirrt haben?", fragte die Band ihre Fans. Und gibt auch gleich die Antwort: "Nein."

Aus logistischen und organisatorischen Gründen sei es keine Option, die weitere Entwicklung abzuwarten. "Egal, wie man es auch dreht und wendet: es ist eine verdammte Shice-Situation."

Ausserdem müsse die Band "dann eventuell derart kurzfristig absagen, dass es noch unfairer gegenüber all denen wäre, die zu den Ticketkosten noch eine Hotelbuchung, eine Zugfahrt und/oder den Babysitter stornieren müssten", heißt es auf der Webseite der Band.

Tickets werden zurückerstattet

Die Eintrittsgelder werden von den Vorverkaufsstellen, bei denen die Tickets gekauft wurden oder vom Band-eigenen Ticketshop zurückerstattet. Dazu werden die Käufer und Käuferinnen ab dem 27. September direkt angeschrieben.

Nur das Konzert im österreichischem Bad Hofgastein hat mit dem 2. April 2022 einen neuen Termin erhalten. Hier behalten die Tickets ihre Gültigkeit.

"Ein Lied für Jetzt"

Die Ärzte liefern den Soundtrack zur Corona-Krise

Drei Herren mittleren Alters melden sich aus dem Home Office: Farin Urlaub, Bela B und Rod González haben ihre neue Single "Ein Lied für Jetzt" daheim und mit dem Handy aufgenommen. In Nebenrollen zu sehen: Corona-Bier und Klopapier.

Tour 2022 ist weiter in Planung - Hoffnung 2G

Zwei weitere Konzerttourneen sind aber weiter in Planung. Die Band spielt im kommenden Jahr während der "Buffalo Bill in Rom"-Tour 14 Open-Air-Konzerte in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Auftakt ist am 3. Juni in Hannover. Ebenfalls für 2022 hat die Band eine Tour nur durch die Hauptstadt mit 13 Auftritten teils in kleinen Clubs angekündigt. Die "Berlin Tour MMXXII" führt von Mai bis August durch neun Clubs und Konzerthallen und umfasst auch zwei Open-Air-Auftritte.

Die Band hoffe, "dass sich bis dahin die 2G-Regel bundesweit einheitlich und flächendeckend durchsetzen wird, wie es im benachbarten europäischen Ausland schon seit längerer Zeit der Fall ist. Ausserdem sind die größeren Shows im nächsten Jahr Open-Air-Konzerte, bei denen an der frischen Luft getanzt wird – nochmal etwas ganz anderes als eine Halle im Winter. Und zu guter Letzt werden bis dahin hoffentlich auch noch deutlich mehr Menschen geimpft sein, wie zB in Dänemark – dort geht das Leben jetzt schon ganz normal weiter."

Sendung: Radio Eins, 20.09.2021, 10:20 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen