Absichtserklärung unterzeichnet -
Ein Zentrum für Gen- und Zelltherapie soll in Berlin entstehen. Das Land Berlin, die Charité und der Pharmakonzern Bayer haben am Dienstagvormittag eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Es soll demnach ein Zentrum für Translation entstehen.
Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sprach bei der Unterzeichung im Roten Rathaus von einem "einzigartigen Zukunftsprojekt" mit internationaler Bedeutung für Wissenschaft und Wirtschaft. Berlin gewinne durch das Zentrum als Forschungsstandort und Gesundheitsstadt neue Potenziale.
Zentrum könnte am Berliner Nordhafen entstehen
Charité-Chef Heyo Kroemer erklärte rbb|24, man versuche mit Hilfe dieses medizinischen Feldes Krankheiten zu heilen, die therapeutisch bisher nicht zugänglich seien. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) sieht in dem neuen Zentrum die Möglichkeit, die Ressourcen, die es in Berlin gebe, besser nutzbar zu machen. Das Zusammengehen der Grundlagenforschung in der Charité mit der praktischen Anwendung sei eine ganz große Chance.
Das Zentrum könnte am Standort der Pharma-Zentrale von Bayer am Berliner Nordhafen errichtet werden und wäre ein in Deutschland einzigartiges Hochtechnologie-Vorhaben, hieß es weiter. Bayer-Pharma-Chef Stefan Oelrich bezeichnete das Projekt als klares Bekenntnis zum Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland und zu Berlin.
Auf Therapieansatz ruhen große Hoffnungen
Bei der Gentherapie werden Gene mit Hilfe harmloser Viren in Zellen eingeschleust, die die Funktion beschädigter Gene ersetzen. Ähnliche Ziele werden mit Hilfe von Stammzellen verfolgt, etwa mit Blick auf Tumore oder die Parkinson-Erkrankung.
Im Kampf gegen schwere Krankheiten ruhen große Hoffnungen auf der Gen- und Zelltherapie. Bei seltenen Erkrankungen sollen sie Heilung bringen, statt nur Symptome zu lindern, und bei weit verbreiteten Krankheiten wie etwa Herzinsuffizienz neue Therapieansätze ermöglichen. Viele Pharmaunternehmen forschen daran.
Sendung: rbb24, 26.04.2022, 16 Uhr