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Quelle: imago images/R.Müller

Eisstadien in der Energiekrise

Schlittschuhlaufen ist in diesem Winter ein kürzeres Vergnügen

Viele Eisstadien sind in diesem Jahr in die kürzeste Saison seit ihres Bestehens gestartet. Grund dafür sind die steigenden Energiepreise. Dass das Eisstadion Neukölln womöglich gar nicht öffnet, liegt allerdings an etwas ganz anderem. Von Anna Bordel

"Unsere Kurse sind restlos ausverkauft. Die Menschen wollen Schlittschuhlaufen - gerade in der Vorweihnachtszeit", sagt Dirk Beyer von der "Ungewöhnlichen Eislaufschule". Er bietet Kurse für alle Menschen an, die freizeitmäßig Schlittschuhlaufen wollen und zwar normalerweise ab November in vier Berliner Eisstadien. Dass dies in diesem Jahr nun deutlich später und nur in drei Stadien möglich ist, sieht er mit Bedauern. Es werde nicht an den richtigen Ecken Energie gespart.

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Spätere Öffnung wegen Energiekosten

Offene Eisflächen sind derzeit beispielsweise die Alte Eisbahn Lankwitz in Steglitz, das Horst-Dohm-Stadion in Charlottenburg-Wilmersdorf und das Erika-Hess-Stadion in Mitte. Alle drei Stadien haben in diesem Jahr anders als sonst nicht ab Mitte Oktober, sondern erst seit Ende November bzw. Anfang Dezember geöffnet. Beim Erika-Hess-Stadion galt die spätere Öffnung nicht der Halle, die für den Sport- und Vereinsbetrieb genutzt wird und wie gewohnt seit dem Sommer geöffnet war. Lediglich der Außenbereich, der für alle geöffnet ist, wurde in diesem Jahr einige Wochen später in Betrieb genommen.

Grund für die späteren Öffnungen sind die steigenden Energiekosten. "Das Energieeinsparungspotenzial bei Nichtinbetriebnahme der Außenanlagen liegt bei circa 60.000 bis 70.000 kWh pro Monat", sagt Laura Sander, Sprecherin des Bezirksamts Mitte, in Bezug auf das Erika-Hess-Stadion. Zum Vergleich: Ein Zwei-Personen-Haushalt verbraucht laut dem Portal Check24 in etwa 167 bis 292 Kilowattstunden im Monat.

Energiekrise

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Steigende Energiepreise beunruhigen derzeit viele Menschen in Brandenburg. Nicht wenige haben Angst davor, Strom- und Gaspreise bald nicht mehr zahlen zu können. Die richtige Beratung kann aber einen großen Unterschied machen.

Mitte Oktober noch fast sommerlich warm

Der Verbrauch sei unter anderem abhängig von den Umgebungstemperaturen. Mitte Oktober hätte es in diesem Jahr "noch sehr milde teils sommerliche Temperaturen" gegen, so Bärbel Ruben, Sprecherin des Bezirksamtes Neukölln. Deshalb habe man - auch in Absprache mit den anderen Bezirken - die Entscheidung für die späteren Öffnungszeiten der Freizeiteisflächen getroffen.

Auch in Brandenburg läuft nicht alles wie im vergangenen Winter. Die Skihalle in Senftenberg beispielsweise bleibt laut Homepage in diesem Jahr geschlossen. Die Eisbahn ist dafür an selbigem Ort schon seit Mitte November befahrbar. Die Eisarena Schwedt macht keine Angaben zu veränderten Öffnungszeiten wegen der Energiekrise und hat seit Anfang November jeden Sonntag geöffnet.

Ungewiss, ob das Eisstadion Neukölln überhaupt öffnet

Das Eisstadion Neukölln hat noch bis zum Ende dieses Jahres geschlossen und noch ist ungewiss, ob die Eisfläche Anfang des neuen Jahres eröffnet werden kann. Beim Probelauf seien technische Störungen an der Anlage festgestellt worden, teilte Bärbel Ruben, Sprecherin des Bezirksamtes Neukölln dem rbb mit. Wie lange die Reparaturen dauern, hängt laut ihren Angaben von der beauftragten Fachfirma ab.

Kaputt sei eine Kühlwasserpumpe, die benötigt werde, um das Kältemittel der Anlage abzukühlen. Im Eisstadion Neukölln gibt es normalerweise zwei Eisflächen, eine für den Vereinssport und eine für den Freizeitbereich. Beide können in dieser Saison bislang nicht genutzt werden. Dass das womöglich Anfang des kommenden Jahres noch klappen könnte, daran arbeite der Bezirk "mit Hochdruck", so Ruben. Saisonende wird wie bisher Anfang März in den Eisstadien sein.

Beitrag von Anna Bordel

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