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Video: rbb24 Abendschau | 25.12.2022 | Susanne Papawassiliu | Quelle: rbb/Donschen

Neuköllner Schifffahrtskanal

Polizeitaucher suchen bis Donnerstag nach Beweisstücken aus Grünem Gewölbe

Der Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden war einer der spektakulärsten Juwelen-Diebstähle in Deutschland. Überraschend ist ein Großteil der Beute sichergestellt worden. Nun suchen Taucher in einem Berliner Kanal nach Beweismitteln.  

Nachdem ein Großteil der gestohlenen Juwelen aus dem Dresdner Grünen Gewölbe sichergestellt worden ist, haben Taucher an Weihnachten in Berlin nach Beweisen in dem Fall gesucht. Etwa 20 Polizeitaucher waren am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag im Schifffahrtskanal im Bezirk Neukölln im Einsatz, teilte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden rbb24 am Montag mit. Gefunden wurde den Angaben zufolge bislang nichts.

Die Polizeitaucher wollten jetzt etwa 150 Meter Kanal nach Beweisstücken im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls absuchen. Wie es hieß, soll die Suche nach Beweisstücken noch bis Donnerstag weitergehen, so ein Polizeisprecher.

Einbruch 2019 in Dresden

Großteil der Schmuckstücke aus Grünem Gewölbe in Berlin gefunden

In Berlin ist ein erheblicher Teil des Diebesguts aus dem Grünen Gewölbe in Dresden entdeckt worden. Allerdings fehlen einige der wertvollen Brillanten weiterhin. Offenbar gab es einen Deal mit der Verteidigung beim Prozess gegen Berliner Clanmitglieder.

Mutmaßliche Diebe verrieten offenbar das Versteck

Rund drei Jahre nach dem Einbruch in die Schatzkammer war kurz vor Weihnachten der Großteil der Beute wieder aufgetaucht. 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht, wo Experten die Stücke derzeit untersuchen.

Offensichtlich verrieten die mutmaßlichen Diebe den Fahndern das Versteck. So suchten Taucher systematisch das Wasser rund um eine Brücke an der Treptower Straße ab. In dem schmutzigen Wasser hatten die Taucher kaum Sicht, wie ein rbb-Reporter berichtete. Sie hätten den Grund im Rahmen der Suche abgetastet, so der Reporter weiter, und dort auch immer wieder mit Schlick und Schlamm bedeckte Gegenstände gefunden, die sie an Land brachten.

Ob die Taucher konkret nach Schmuckstücken oder nach allgemeinen Beweismitteln suchen, will die Polizei nicht mitteilen.

Quelle: dpa/C.Gateau

Prozess geht am 10. Januar weiter

Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar ein Deal zwischen einem Verteidiger und der Justiz voraus. Es sei "zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke" gesprochen worden, hieß es offiziell.

Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Der Einbruch sorgte international für Schlagzeilen.

In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Der Prozess soll am 10. Januar weitergehen.

Sendung: rbb24 Abendschau 26.12.2022, 19:30 Uhr

Hinweis: In der vorherigen Version des Beitrags hatten wir berichtet, die Taucher suchten im Berliner Landwehrkanal. Die genaue Stelle am Kiehlufer liegt jedoch am Neuköllner Schifffahrtskanal.

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