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Quelle: dpa/R.Kneschke

Starker Geburtenrückgang in 2022

Erstmals seit langem wieder mehr Sterbefälle als Geburten in Berlin

Die Zahl der Geburten ist in Berlin im vergangenen Jahr deutlich gesunken - um 6,3 Prozent. Erstmals seit 2006 überschritt die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Neugeborenen. Doch nicht alle Bezirke sind gleich betroffen.

In Berlin sind 2022 deutlich weniger Babys geboren worden als in den Jahren zuvor. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 37.832 Kinder in der Hauptstadt zur Welt, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mitteilte. Das waren demnach 6,3 Prozent weniger Neugeborene als im Jahr davor.

Die deutlichsten Geburtenrückgänge im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten im vergangenen Jahr die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow. Dort kamen im vergangenen Jahr 14,1 beziehungsweise 11,9 Prozent weniger Kinder zur Welt als noch 2021.

Besonders viel Zuwachs aus Ukraine

Gut 3,85 Millionen Menschen leben mittlerweile in Berlin

Berlin wächst und wächst, immer mehr Menschen ziehen in die Hauptstadt. Im vergangenen Jahr ist die Einwohnerzahl um mehr als 75.000 gestiegen. Ein Großteil der Neu-Berliner sind Geflüchtete aus der Ukraine.

Mehr Sterbefälle als Geburten in sieben Bezirken

Zugleich verzeichneten die Statistiker im Jahr 2022 in der Hauptstadt rund 39.000 Sterbefälle. Die Zahl der Sterbefälle lag damit über jener der Neugeborenen. In den Jahren bis 2006 hatte die Zahl der Geburten immer darüber gelegen.

Von einem Geburtendefizit, also einer höheren Anzahl an gestorbenen als geborenen Menschen, sind sieben von zwölf Bezirken betroffen. Das größte Defizit gab es den Angaben zufolge in Steglitz-Zehlendorf. Auch in Reinickendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau starben mehr Menschen als geboren wurden. In Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow gab es jedoch weiterhin mehr Geburten als Sterbefälle.

Prognose deutlich übertroffen

Brandenburg nimmt 2022 mehr als acht Mal so viele Geflüchtete auf wie geplant

Auch das Land Brandenburg hat im vergangenen Jahr eine außergewöhnlich hohe Zahl an Flüchtlingen registriert - rund ein Drittel mehr als beispielsweise 2015. Dank millionenschwerer Hilfspakete sieht sich das Land aber weiterhin vorbereitet.

Geburtenknick auch in Brandenburg

Nach Angaben vom Februar [statistik-berlin-brandenburg.de] belief sich der Geburteneinbruch in Brandenburg sogar auf 8,4 Prozent - mit 1.610 Neugeborenen weniger. Insgesamt kamen demnach rund 17.510 Kinder in Brandenburg zur Welt.

In Berlin ist die Bevölkerungsanzahl im vergangenen Jahr dennoch angestiegen. Grund dafür ist, dass 76.000 Menschen mehr nach Berlin gezogen sind, als aus der Stadt heraus. Ende November 2022 lebten in Berlin rund 3.752.750 Personen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.03.2023, 14:20 Uhr

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