Vorwurf der Volksverhetzung - Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters

Mi 09.08.23 | 15:56 Uhr
Archivbild: Roger Waters am 27.09.2022 in Los Angeles (Quelle: dpa/Chris Pizzello)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.08.2023 | Katharina Trümper | Bild: dpa/Chris Pizzello

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den "Pink Floyd"-Mitgründer Roger Waters übernommen. Das hat eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem rbb am Mittwoch bestätigt. Zuvor hatte die "BZ" berichtet.

Der Staatsschutz der Polizei hatte zuvor seine Ermittlungen abgeschlossen und an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die Prüfung des Sachverhalts dauere noch an, so die Staatsanwaltschaft. Deshalb könnten zurzeit keine weiteren Informationen weitergegeben werden.

Musik in SS-ähnlicher Uniform

Die Ermittlungen gegen Waters begannen nach Auftritten in Berlin im Mai 2023. Es geht um den Vorwurf der Volksverhetzung. Die Kleidung des Musikers habe den Eindruck einer SS-ähnlichen Uniform erwecken können, hatte ein Polizeisprecher damals erklärt. Demnach zeigten Aufnahmen Waters unter anderem in einem schwarzen, langen Ledermantel und einer roten Binde mit gekreuzten Hämmern auf weißem Grund am Oberarm. Bei den Ermittlungen der Polizei ging es darum, ob der Sänger mit seiner Bühnenkleidung möglicherweise die Würde von Opfern des Nationalsozialismus verletzt oder die NS-Herrschaft verherrlicht oder gerechtfertigt habe.

Waters hat Vorwürfe von volksverhetzenden Elementen in seinen Berliner Konzerten zurückgewiesen. Die Elemente seines Auftritts seien ein "klares Statement gegen Faschismus, Ungerechtigkeit und Fanatismus in jeder Form", hatte der Musiker erklärt. Versuche, sie anders darzustellen, seien unredlich und politisch motiviert. Die Darstellung eines gestörten NS-Demagogen sei seit "The Wall" von Pink Floyd im Jahr 1980 ein Teil seiner Shows.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.08.2023, 17:00 Uhr

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