Etwa 1.200 Menschen demonstrieren auf Alexanderplatz - Mehrere Festnahmen bei Demo vor Reichstag
Die Polizei hat bei einer Demo vor dem Reichstag mehrere Menschen vorläufig festgenommen, weil diese sich nicht an die Regeln zur Corona-Eindämmung gehalten hatten. Auf dem Alexanderplatz versammelten sich mehr als tausend Menschen zu einer unangemeldeten Versammlung.
Auf dem Alexanderplatz haben sich am Samstagnachmittag laut Polizei etwa 1.200 Menschen versammelt. Die Zusammenkunft war allerdings laut Behörden dort nicht angemeldet. Viele Teilnehmer skandierten unter anderem "Freiheit", "Widerstand" und "Wir alle sind das Volk". Einige bestiegen den Brunnen der Völkerfreundschaft. Die Polizei war mit dutzenden Einsatzkräften vor Ort.
Hunderte Menschen versammeln sich auf dem Alexanderplatz - die Polizei versucht die Corona-Regeln durchzusetzen. | Quelle: imago images
Polizisten forderten die Menschen auf, den Ort zu verlassen und einen Abstand von 1,50 Metern zueinander einzuhalten, da sich mehr als 50 Leute auf dem Platz befanden. Ein rbb-Reporter beschrieb die Stimmung vor Ort als aggressiv. Aus der Menge wurden laut Polizei Flaschen auf Beamte geworfen. Die Polizei setzte nach Beobachtungen eines dpa-Fotografen Pfefferspray ein. Es gab 86 Festnahmen, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Demnach hätten Einsatzkräfte Strafverfahren, unter anderem wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzungsdelikten und Verstößen gegen die Eindämmungsmaßnahmenverordnung in Verbindung mit dem Infektionsschutzgesetz, eingeleitet.
Etwa 30 Festnahmen vor Reichstag
Am Samstagvormittag hatte die Polizei wegen der Nichteinhaltung von Regeln zur Corona-Eindämmung bei einer Demonstration vor dem Berliner Reichstag etwa 30 Menschen festgenommen.
Der Vegan-Koch Attila Hildmann wird von der Polizei vom Platz geführt. | Quelle: dpa/Christophe Gateau
Dabei ging es vor allem um die Feststellung der Personalien, weil trotz der Ansage der Polizei zu viele Menschen auf dem Platz vor dem Reichstag waren oder der Mindestabstand nicht eingehalten wurde. Zu der Kundgebung hatten Reichsbürger und der Vegan-Koch Attila Hildmann aufgerufen. Ein rbb-Reporter berichtete, dass 150 Menschen vor Ort gewesen seien. Bei der angemeldeten Kundgebung ging es unter anderem gegen Einschränkungen zum Schutz vor Coronainfektionen.
Maximale Teilnehmerzahl von 50 Menschen überschritten
Die Polizei habe durch mehrere Lautsprecherdurchsagen darauf hingewiesen, dass die maximale Teilnehmerzahl von 50 Menschen überschritten sei, berichtete eine Polizei-Pressesprecherin am Samstag.
Auch auf dem Rosa-Luxemburg-Platz an der Volksbühne und in der Umgebung waren für Samstag zahlreiche Kundgebungen angemeldet. Die Polizeisprecherin sprach von einer "Vielfalt der Meinungen". Die Kundgebungen hätten Titel wie "Der die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen", "Grundgesetz statt Corona-Wahnsinn", "Hygiene-Zeitungsverteilung", aber auch "Gegen Rechtsextremismus", "Kein Platz für Nazis", "Gesundheit ohne Zucker" oder "Gemeinsames Beisammensein bei Sonnenschein". Die Polizei war dort mit 400 Beamten im Einsatz.