rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Sven Hoppe

Nach erster Dosis mit Astrazeneca

Stiko empfiehlt Mischimpfung für Jüngere

Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Impfung mit Astrazeneca erhalten haben, sollen nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die zweite Impfung auf einen sogenannten mRNA-Impfstoff umsteigen. Das steht in einem am Donnerstag veröffentlichten Beschlussentwurf der Stiko.

In Deutschland sind momentan die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Das Astrazeneca-Präparat ist ein sogenannter Vektorimpfstoff.

Mehr zum Thema

FAQ für Berlin und Brandenburg

Was die Astrazeneca-Einschränkung für die Impfungen bedeutet

Noch keine Daten zu Mischimpfungen

Zwar heißt es in der Stiko-Empfehlung, dass es "noch keine wissenschaftliche Evidenz zur Sicherheit und Wirksamkeit einer gemischten Impfserie" gebe. Dennoch empfiehlt sie anstelle der zweiten Impfdosis von AstraZeneca eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs 12 Wochen nach der Erstimpfung zu verabreichen. Eine Studie solle die immunologischen Effekte untersuchen.

Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens sagte dem "Spiegel" dazu in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview: "Tierexperimentelle Daten zeigen, dass die Immunreaktion nach heterologer (zweiter) Impfung gleich ausfällt. Man muss noch wissenschaftlich klären, wie gut der Schutz dann beim Menschen ist. Ich hoffe, dass dazu bald Daten vorliegen."

Astrazeneca derzeit nur für Menschen über 60

Mertens sagte weiter, dass man über das Risiko bei zweimaliger Impfung mit Astrazeneca derzeit nur spekulieren könne. "Der nahe liegende Ausweg ist aus meiner Sicht, es gar nicht zu probieren, sondern zur Sicherheit eben als Alternative einen RNA-Impfstoff zu geben."

Bund und Länder waren am Dienstag einer Empfehlung der Stiko gefolgt, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch für Menschen über 60 einzusetzen. Bei 2,7 Millionen verabreichten Astrazeneca-Dosen waren 31 Verdachtsfälle einer sogenannten Hirnvenenthrombose gemeldet worden. Davon verliefen neun Fälle tödlich. Experten vermuten, dass das ohnehin sehr geringe Risiko nur junge Menschen betrifft.

Die Empfehlungen der Stiko sind für die Politik nicht bindend, haben aber einen hohen Stellenwert bei Entscheidungen.

Artikel im mobilen Angebot lesen