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Quelle: dpa/Paul Zinken

Nonnemacher warnt vor dramatischer Lage

Corona-Inzidenzen in der Region steigen weiter

Die Corona-Zahlen ebben auch in Berlin und Brandenburg nicht ab. Der Süden Brandenburgs ist weiterhin besonders stark betroffen. Gesundheitsministerin Nonnemacher warnt vor einer dramatischen Verschlechterung der Lage.

Die Corona-Pandemie breitet sich in Berlin und Brandenburg trotz verhängter Beschränkungen immer schneller aus. Besonders in Brandenburg liegen die Zahlen weiter deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt.

In den vergangenen sieben Tagen steckten sich in Brandenburg 663,6 von 100.000 Menschen mit dem Virus an, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Mark noch bei 507,1. Der bundesweite Durchschnitt liegt aktuell bei 438. Besonders der Süden des Landes ist stark betroffen. Im Landkreis Elbe-Elster liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.573,9. Auch in Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald werden Werte über 1.000 erreicht.

In einer Sondersitzung des Landtags sagte die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Donnerstag, das Land habe nach Sachsen und Bayern die dritthöchste Infektionsdynamik und verzeichne jeden Tag neue Höchstzahlen. Im Landesdurchschnitt seien fast 16 Prozent der verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Sie warnte davor, dass sich die Corona-Lage im Land dramatisch verschlechtert.

Corona-Grafiken

Das sind die aktuellen Fallzahlen in Berlin und Brandenburg

Die Corona-Lage in Berlin und Brandenburg: Wie viele Covid-19-Erkrankte liegen in den Kliniken? Wie entwickelt sich die Lage? Alle wichtigen Erkenntnisse in Grafiken. Von Haluka Maier-Borst, Jenny Gebske, Arne Schlüter und Sophia Mersmann

Berlin-Reinickendorf hat stadtweit die höchste Inzidenz

In Berlin wies die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag einen Wert von 357 aus - vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 346. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in den Berliner Bezirken gibt es aktuell in Reinickendorf (462), die niedrigste in Marzahn-Hellersdorf (199).

19 weitere Menschen starben in der Hauptstadt binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Seit Ausbruch der Pandemie sind es nun 3.814. In Brandenburg lag die Zahl der Covid-19-Toten am Donnerstag bei 4.058.

2.800 Neuansteckungen in Berlin - 3.300 in Brandenburg

Auch die Fallzahlen bei den täglichen Ansteckungen sind in Berlin und in Brandenburg weiterhin hoch. In der Hauptstadt meldeten die Gesundheitsämter am Freitag 2.843 Neuinfektionen an einem Tag, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Das waren gut 500 mehr als am Freitag vergangener Woche.

Binnen eines Tages infizierten sich in Brandenburg 3.302 weitere Menschen, 19 starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Am Donnerstag wurden in Brandenburg 3.813 Neuinfektionen gemeldet.

Ein weiterer wichtiger Wert ist die Hospitalisierungs-Inzidenz, die Auskunft über die Einweisungen von Corona-Patienten ins Krankenhaus gibt. In Berlin liegt die Covid-19-Hospitalisierungsinzidenzbei aktuell bei 4,0, in Brandenburg bei 3,83.

Nach Verschärfung der Corona-Regeln

Müller: Werden um Impfpflicht nicht mehr herumkommen

Erst am Nachmittag hatte der Senat eine Verschärfung der Coronaregeln verkündet. Am Abend ging Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller noch einen Schritt weiter. Seiner Ansicht nach wird es nicht ohne Impfpflicht gehen.

Woidke: kein Freund von Impflicht

Zu den meisten Berliner Geschäften haben inzwischen nur noch gegen Corona geimpfte Menschen und Genesene Zutritt, nicht jedoch Ungeimpfte. Auf eine entsprechende Ausweitung der sogenannten 2G-Regeln auf den Einzelhandel hatte sich der Senat am Dienstag verständigt.

Auch in Brandenburg wurde die Maßnahmen zuletzt verschärft. Als Folge desse gilt in drei Brandenburger Landkreisen für Ungeimpfte seit Donnerstag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 22 bis 6 Uhr.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wolle sich nicht auf mögliche weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie festlegen, sagte er am Freitag im Deutschlandfunk. Er sei kein Freund einer Impfpflicht und setze vielmehr darauf, dass angesichts der sich derzeit zuspitzenden Lage doch noch viele Menschen von einer Impf-Notwendigkeit überzeugen ließen.

Anders äußerte sich der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), zuletzt. Er sprach sich am Dienstag erstmals für eine Impfpflicht aus. "In der Situation, in der wir jetzt sind, sind wir durch die vielen Ungeimpften. Und deswegen, so schwer es mir fällt, sage ich an der Stelle auch: Ich glaube wir werden um eine Impfpflicht nicht mehr drumrumkommen", sagte Müller in der Abendschau.

Sendung: Abendschau, 26.11.2021, 19:30 Uhr

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