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Quelle: Axel Bueckert/dpa

Zahlen des Landeskriminalamts

Aktuell 169 Anzeigen wegen gefälschter Impfpässe in Berlin

Mit den zunehmend strenger werdenden Corona-Regeln werden Impfnachweise immer wichtiger - und auch unter Nicht-Geimpften begehrter. Im Berliner Landeskriminalamt (LKA) wurden Anfang November 169 Anzeigen wegen gefälschter Impfpässe bearbeitet, wie die Polizei der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Ende Oktober waren es nach Informationen von rbb|24 noch 130 Ermittlungen gewesen. Es gehe dabei stets um den Verdacht der Urkundenfälschung.

Impfnachweis für 350 Euro

Bei der Kriminalpolizei gingen "zahlreiche anonyme Hinweise und Anzeigen zum Besitz von gefälschten Impfausweisen" ein, erklärte die Polizei weiter. Außerdem erstatteten Apotheken Anzeigen, weil sie bei Anträgen auf Digitalisierung "Auffälligkeiten der vorgelegten Impfbücher feststellen".

Nach Angaben der Polizei werden falsche Impfpässe im Internet überwiegend in Chatgruppen angeboten. Aber auch auf Verkaufsplattformen gebe es solche Angebote. Die Verkäufer verlangen laut Polizei bis zu 350 Euro, "wobei digitale Nachweise in der Regel teurer sind als gegenständliche Impfbücher".

Strafmaß für Impfbuch-Fälschungen könnte angehoben werden

Laut Polizei sei es vor der Corona-Pandemie nicht nötig gewesen, fälschungssichere Merkmale in die Impfpässe einzubauen. Weil die Blanko-Impfhefte noch immer frei zu kaufen seien, könnten Erfolge gegen Fälschungen nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten erzielt werden. "Um das zu erreichen, arbeitet die Polizei Berlin eng mit der hiesigen Ärztekammer sowie der Apothekerkammer Berlin zusammen." Fälschungen könnten dadurch immer häufiger beschlagnahmt werden.

Den mutmaßlichen Betrügern droht eine Strafe, die je nach Schwere der Tat mit Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe geahndet wird. Derzeit wird auf Bundesebene allerdings darüber diskutiert, das Strafmaß für die Fälschung von Impfpässen anzuheben.

Sendung: radioeins, 06.11.2021, 9:30 Uhr

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