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Covid-19-Vakzin

EU-Behörde EMA gibt grünes Licht für Novavax-Impfstoff

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Vakzins des US-Herstellers Novavax in der EU. Der Impfstoff namens Nuvaxovid unterscheidet sich von mRNA-Impfstoffen wie die von Biontech und Moderna.

In der Europäischen Union kommt ein fünfter Covid-19-Impfstoff auf den Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Montag grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax gegeben.

Der zuständige EMA-Ausschuss empfahl eine bedingte Zulassung. Die finale Entscheidung muss noch die Europäische Kommission fällen, sie gilt aber als Formsache.

"EU-Kriterien zu Wirksamkeit und Sicherheit erfüllt"

Die zuständige Expertenkommission sprach sich nach einer außerordentlichen Sitzung für die Empfehlung aus. Die Experten hatten bereits im länger laufenden Prüfverfahren Studien zu Wirkung und Risiken bewertet.

Nach eingehender Bewertung sei der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass "die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt werden", teilte die EMA mit.

Der Novavax-Impfstoff (Nuvaxovid) wird in zwei Dosen gespritzt im Abstand von etwa drei Wochen. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben. Die häufigsten sind vor allem Müdigkeit, Kopfweh sowie Schmerzen an der Einstichstelle. Die EMA empfiehlt das Vakzin für Menschen ab 18 Jahren. Es muss zwei Mal im Abstand von drei Wochen gespritzt werden.

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Anders als mRNA-Impfstoffe

Das Präparat könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht, als die vier bislang zugelassenen Impfstoffe. Nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den übrigen Impfstoffen haben, könnten dadurch möglicherweise umgestimmt werden.

Das Novavax-Präparat ist weder ein mRNA-Impfstoff wie die Präparate von Biontech und Moderna noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson Johnson. Es enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-Cov-2 bestehen. Sie sollen dafür sorgen, dass der Körper selbst die Produktion von Antikörpern und T-Zellen gegen das Virus ankurbelt.

Wann der Wirkstoff von Novavax europaweit verfügbar sein wird, steht noch nicht fest. Die EU-Kommission hat 100 Millionen Impfdosen bestellt und eine Kaufoption auf weitere 100 Millionen. Mit der Auslieferung könnte Anfang des nächsten Jahres begonnen werden, heißt es in Brüssel.

Sendung: Inforadio, 20.12.2021, 15 Uhr

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