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Audio: rbb | 03.12.2021 | Juliane Kowollik | Quelle: dpa/Monika Skolimowska

DRK weist Kritik zurück

Impfbus-Angebot in Berlin wird eingestellt

Die Corona-Impfnachfrage steigt weiter. In Berlin waren zuletzt auch Busse unterwegs, um mehr Spontan-Impfungen zu ermöglichen - damit ist vorerst Schluss. Gesundheitsverwaltung und Rotes Kreuz nennen unterschiedliche Gründe für das Aus.

Vorerst werden keine Impfbusse mehr durch Berlin fahren. "Der Betrieb der Impfbusse ist eingestellt worden", teilte der Sprecher der GEsundheitsverwaltung, Moritz Quiske, am Donnerstag auf rbb-Anfrage mit.

In seiner Begründung verwies er auf das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Dem sei es "nicht gelungen, winterfeste Busse einzusetzen." Ob und wann das Angebot der Impfbusse wieder aufgenommen wird, ließ der Behördensprecher offen. Derzeit laufe die Planung für den weiteren Einsatz der Mobilen Impfteams, so Quiske.

Im Auftrag der Gesundheitsverwaltung waren zuletzt vier Impfbusse dezentral in Berlin unterwegs, um die Durchführung kümmerten sich Organisationen wie das DRK. Pro Bus konnten etwa 150 Menschen gegen Corona geimpft werden, häufig kam es dabei zu langen Warteschlagen.

DRK: Impfbusse waren nie für Wintereinsatz geplant

Das DRK weist die Kritik der Gesundheitsverwaltung zurück. Der Senat habe das DRK lediglich für den Monat Oktober mit dem Betrieb der Impfbusse beauftragt, erklärte DRK-Sprecher Karsten Hintzmann am Freitag im "Tagesspiegel". Auf Bitten der Senatsverwaltung seien die Impfbusse auch noch im November eingesetzt worden. "Bei der Entscheidung für die Impfbusse war allen Beteiligten bewusst, dass es sich um eine Maßnahme handeln würde, die zeitlich klar begrenzt sein würde. Von einem Wintereinsatz war nie die Rede", so Hintzmann. Die Busse hätten keine Standheizungen und es sei finanziell nicht möglich, welche einzubauen.

Das DRK wehrt sich zudem gegen den Vorwurf, die Impfbusse hätten zu wenige Impfdosen an Bord gehabt. Ein Impfbus mit zwei Impfteams solle laut Planung nur sechs Stunden lang impfen, so der DRK-Sprecher: "Die Impfbusse haben begrenzte Kapazitäten. Sie wurden für eine Phase der Impfkampagne konzipiert, als die Impfbereitschaft stockte und es galt, möglichst jeden einzelnen Impfwilligen zu finden und zu erreichen."

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Offenbar sind fehlende Standheizungen das Problem

Dass die Impfbusse manchmal zu spät kamen, oder gar nicht, habe daran gelegen, dass der Senat die Standorte kurzfristig verändert habe – "sei es, weil kein Strom zur Verfügung stand oder kein Parkplatz vorhanden war", sagte Hintzmann dem "Tagesspiegel".

Zuletzt war es vor allem im Bezirk Treptow-Köpenick zu Problemen mit Impfbussen gekommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten sollen dort mehrmals Impfbusse nicht zu ihren Terminen erschienen sein. Deshalb setzt der Bezirk jetzt auf eine eigene "Impftour durch alle 16 Ortsteile", wie der Bezirk auf seiner Internetseite mitteilt.

Bezirks-Impfbus tourt durch Treptow-Köpenick

"Beobachtungen zeigen, dass die Impf-Nachfrage in Treptow-Köpenick steigt und das dezentrale Angebot der Impfbusse nicht ausreicht. Hinzu kommt, dass der Impfbuseinsatz zunehmend organisatorischen Schwankungen unterliegt und keinen verlässlichen Einsatz bietet", begründet der Bezirk sein Engagement. Das Angebot der vom Bezirk betriebenen Impfbusse soll im gesamten Dezember durchgeführt werden, die Termine und Standorte hat der Bezirk auf seiner Internetseite [berlin.de] veröffentlicht.

Sendung: Inforadio, 02.12.2021, 12:47 Uhr

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