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Video: Brandenburg aktuell | 23.12.2016 | Ismahan Alboga | Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Sicherheitsmaßnahmen massiv verstärkt

Terrorgefahr bleibt weiter "abstrakt hoch"

Anis Amri ist tot – aber die Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt sind weiterhin in erhöhter Alarmbereitschaft. Polizisten mit Maschinenpistolen werden auch in nächster Zeit das Stadtbild prägen. Auch in Brandenburg bleiben die Behörden wachsam.

Auch nachdem Anis Amri, der mutmaßliche Attentäter vom Breitscheidplatz getötet wurde, gehen die Sicherheitsbehörden weiterhin von einer "hohen abstrakten Gefährdung durch Terrorismus" in der Hauptstadt aus. Das sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag in einer Sondersitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise auf konkrete Ziele. Auch die Ermittlungen des Generalbundesanwalts zu möglichen Hintermännern des Anschlags dauern an.

Geisel verwies wie Polizeipräsident Klaus Kandt darauf, dass die Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt nach dem Anschlag massiv verstärkt worden seien. Jeden Tag seien weit über 1.000 Polizisten im Einsatz, viele tragen sichtbar eine Maschinenpistole. "Diese Präsenz werden wir sicherlich auch in den nächsten Tagen, vielleicht Wochen, aufrechterhalten", kündigte Geisel an. So waren auch dem Gedenkkonzert "Together Berlin" am Brandenburger Tor viele Polizisten und Ordnungskräfte zu sehen, teilweise mit gepanzerten Fahrzeugen. Zudem waren große Betonbarrieren an den Zugängen aufgestellt worden, der Zugang zum Gelände war nur nach Personenkontrollen möglich.

Geisel schränkte jedoch ein: "Absolute Sicherheit gibt es nicht, und wir sollten auch nicht suggerieren, dass wir das gewährleisten können."

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Bundespolizisten sichern Weihnachtsreiseverkehr

Auch der Weihnachtsreiseverkehr in der Region Berlin und Brandenburg wird weiterhin zusätzlich bewacht. Am Berliner und Potsdamer Hauptbahnhof gehen Beamte in voller Montur und mit Maschinenpistolen auf Streife. Ebenso an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld. Dort sei die Präsenz bereits nach den Anschlägen von Paris und Brüssel erhöht worden, sagte Bundespolizei-Sprecher Jens Schobranksi.

Auch im Land Brandenburg sind die Sicherheitsbehörden weiter in erhöhter Alarmbereitschaft. So wie in Berlin wurden rund um den Potsdamer Weihnachtsmarkt in den vergangenen Tagen Beton-Barrieren errichtet, das gilt auch für andere Weihnachtsmärkte der Region. Ingo Decker, Sprecher des Innenministeriums sagte dem rbb-Magazin "Brandenburg aktuell": "Die ergriffenen Maßnahmen bleiben in Kraft, und zwar im gesamtes Bundesgebiet. Es gibt keinen Grund, jetzt zurück zu stecken."

Sicherheitskonzept für Silvesterparty wurde überarbeitet

Auch das Sicherheitskonzept für die Berliner Silvesterparty am Brandenburger Tor mit hunderttausenden Besuchern überarbeitet die Bundespolizei derzeit noch einmal. Der Berliner Innensenator Geisel sprach von einem "deutlich erhöhten Sicherheitsniveau". Ein "sehr professionelles Sicherheitskonzept" sehe den Einsatz von 2.400 Polizisten vor. "Wir werden die Anzahl der Beamten noch einmal deutlich steigern." Außerdem sei geplant, die Zufahrten zu dem Festgelände mit Betonpollern zu sichern.

Mit solchen schweren Barrieren wurden nach dem Lkw-Anschlag bereits diverse Weihnachtsmärkte in Berlin und anderswo zusätzlich abgesichert. Das wird wohl auch künftig so sein. "Wir werden einmal gesetzte Standards nicht zurückfahren im nächsten Jahr", sagte Polizeipräsident Klaus Kandt.

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