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Audio: rbb 88,8 | 21.07.2022 | Jan Menzel | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Grundwasserspiegel stark gesunken

BUND will Notfallplan für Berliner Gewässer und Stadtgrün

Angesichts der aktuellen Hitzewelle hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) vom Berliner Senat und den Bezirken einen Notfallplan für Gewässer und das Stadtgrün gefordert. Die Trockenheit im Boden sei seit Wochen alarmierend, teilte der Verband am Donnerstag mit.

Der Grundwasserspiegel in Berlin liege derzeit 20 bis 50 Zentimeter unter dem langjährigen Mittelwert. Die Bodenfeuchte sei so gering, dass die Wasserversorgung von Pflanzen bereits seit Mai besorgniserregend schlecht sei.

Höhepunkt der Hitzewelle

39,1 Grad in Langenlipsdorf gemessen

Die Hitzeglocke über der Region führte am Mittwoch in Langenlipsdorf, Wiesenburg, Potsdam und Berlin-Buch zu Temperaturrekorden. 40 Grad und mehr wurden aber nicht erreicht. Am Donnerstag soll es weniger heiß werden.

Berlin als Schwammstadt?

Der BUND verlangt von Senat und Bezirken ein koordiniertes und schnelles Gegensteuern. Es brauche zum einen Anreize zum Wassersparen. Zum anderen müsse mehr Regenwasser in Haushalten und Betrieben genutzt werden, um die Trinkwasserreserven zu schonen.

Der Umweltverband sieht es nach eigenen Angaben als vordringlich an, den klimagerechten Stadtumbau zu beschleunigen. Als Beispiel nannte der Verband das Konzept der so genannten Schwammstadt. Es sieht vor, Regenwasser vor Ort zu versickern, um so die Grundwasserbestände aufzufüllen.

Fünf Millionen Euro vom Bund

Bezirk Neukölln will Hasenheide klimagerecht umbauen

Übernutzung, Verdichtung, Pflanzensterben: Die Hasenheide in Berlin-Neukölln steht unter Stress. Um den Park klimagerecht umzugestalten, bekommt der Bezirk fünf Millionen Euro. Und auch auf die Besucher kommen neue Regeln zu. Von Anke Michel

Warnung vor "unerträglichen Sommern" in Berlin

Neben mehr Dach- und Fassadenbegrünung braucht es nach Auffassung des BUND auch ein besseres Trinkwasserfördermanagement. Dazu gehöre eine vermehrte künstliche Grundwasseranreicherung im Winter, eine stärkere Dezentralisierung der Förderbrunnen und ein Ausgleich des Grundwasserspiegels in sensiblen Naturräumen wie Mooren. "Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden die Sommer in Berlin immer unerträglicher", so BUND-Wasserexpertin Verena Fehlenberg.

Sendung: Inforadio, 21.07.2022., 09:53 Uhr

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