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Audio: rbb | 11.01.2021 | Thorsten Gabriel | Quelle: dpa/Christoph Soeder

Eingeschränkter Bewegungsradius

Berlin plant 15-km-Beschränkung in Absprache mit Brandenburg

In Brandenburg gilt jetzt schon: Ab einer 200er-Inzidenz dürfen sich die Bewohner von Landkreis oder kreisfreier Stadt nur noch eingeschränkt von zu Hause wegbewegen. Berlin stellt sich jetzt auch auf diese Regel ein.

Angesichts der weiterhin großen Zahl von Corona-Neuinfektionen wird wohl auch Berlin eine neue Regel zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf einen Radius von 15 Kilometern ab der Stadtgrenze einführen. "Der Senat überprüft, wie er die Regelung abgestimmt mit Brandenburg für Berlin umsetzen kann", sagte Senatssprecherin Melanie Reinsch am Montag auf Anfrage. "Die Details dazu werden bis zur morgigen Senatssitzung konkretisiert."

Reinsch verwies darauf, dass die Menschen in Berlin im Zuge des bis Ende Januar verlängerten Lockdowns schon jetzt ihre Wohnung nur aus triftigem Grund verlassen dürften. "Das gilt auch heute schon."

Die Grafik zeigt den 15-Kilometer-Radius rund um Berlin | Quelle: rbb|24

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Die aktuellen strikten Corona-Verbote sind nach Einschätzung des Berliner Senats lange nicht so wirksam wie zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. "Die Maßnahmen haben noch nicht dazu geführt, dass die Beruhigung eingetreten ist, die wir brauchen", sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Am Wochenende und in den Tagen zuvor seien immer noch viele Menschen unterwegs gewesen. Die Auslastung der Bahnen und Busse der Verkehrsbetriebe BVG liege noch bei 50 Prozent, sagte Geisel. "Das führt dazu, dass die Verbreitung von Corona sehr stark ist. (...) Die
Lage in den Krankenhäusern ist besorgniserregend."

Einkäufe und Arztbesuche in Brandenburg erlaubt

Für Bewohner von Brandenburger Corona-Hotspots sind touristische Reisen und Sport außerhalb eines Radius von 15 Kilometern um ihren Landkreis oder ihre kreisfreie Stadt seit Samstag untersagt. Das gilt bei mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner - nach bisherigen Informationen schon bei Überschreitung an einem Tag. Einkäufe und Arztbesuche bleiben auch außerhalb dieses Radius erlaubt.

Die Regelung geht auf eine Vereinbarung von Bund und Ländern zur Verlängerung des Lockdowns zurück. Der Berliner Senat hatte sie bei seiner Sondersitzung am vergangenen Mittwoch zunächst nicht beschlossen und angekündigt, sich mit Brandenburg abzustimmen.

Zuletzt näherte sich in Berlin die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, wieder dem Wert von 200. Zwischenzeitlich war er zuletzt deutlich niedriger. Am Montag sprang allerdings auch die dritte Corona-Ampel des Berliner Senats, der R-Wert, auf Rot. Damit sind erstmals alle drei Ampeln im roten Bereich.

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