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Audio: Antenne Brandenburg | 09.07.2021 | Anke Blumenthal | Quelle: dpa/Soeren Stache

Trotz niedriger Inzidenzen

Brandenburg verlängert Corona-Maßnahmen bis zum 31. Juli

Die Corona-Zahlen in Brandenburg sind sehr niedrig, doch das Kabinett will vorerst keine weiteren Lockerungen beschließen. Erst Ende Juli sollen neue Entscheidungen gefällt werden - einigen geht das nicht schnell genug.

Die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen in Brandenburg werden bis zum 31. Juli verlängert. Das hat das Kabinett beschlossen, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte.

Zwar habe sich das Infektionsgeschehen im Land nachhaltig entschärft, doch aus epidemiologischer Sicht dürfe die Aufhebung von Gegenmaßnahmen nicht zu schnell erfolgen, hieß es zur Begründung. Die 7-Tage-Inzidenz im Land liege klar unter dem Bundesdurchschnitt, steige aber leicht an – zuletzt von 2 auf 2,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Beschränkungen wegen Corona

Was in Brandenburg jetzt erlaubt ist - und was verboten

Die coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind derzeit gut überschaubar in Brandenburg. Nur einige Basis-Schutzmaßnahmen gelten noch. Ein Überblick über die aktuellen Regelungen.

"Delta-Variante schneller auf dem Vormarsch als der Impfstoff"

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass wegen der Verbreitung der Delta-Variante und dem noch nicht ausreichend hohem Impfschutz das Robert-Koch-Institut die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung insgesamt noch als hoch einschätze.

Die scheinbare Abwesenheit von Corona, dürfe nicht dazu verleiten, leichtsinnig zu werden, mahnte Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft. "Die Delta-Variante ist schneller auf dem Vormarsch als der Impfstoff. Zuletzt hat das Tempo beim Impfen leider deutlich nachgelassen." Knapp 38 Prozent der Brandenburger sind bislang voll durchgeimpft, rund 54 Prozent haben eine Erstimpfung erhalten.

Die nächste Kabinettssitzung soll am 20. Juli stattfinden. Die Landesregierung werde sich dann "mit den Eckwerten einer nächsten Umgangsverordnung auch mit Blick auf das kommende Schuljahr und die Umsetzung des bundeseinheitlichen Rahmens für Großveranstaltungen befassen", hieß es von der Staatskanzlei. In der Folgewoche soll dann die Entscheidung über die Neufassung der Corona-Maßnahmen fallen.

Fünf bis zehn Prozent der Termine platzen

Brandenburg will Impfbereitschaft mit Kampagne ankurbeln

Für die einen ist es der wichtigste Termin des Jahres - andere lassen ihn einfach verstreichen: Immer häufiger verfallen in Brandenburger Arztpraxen und Impfzentren die Termine für die zweite Impfung. Eine Kampagne soll für Aufschwung sorgen.

Noch keine Sicherheit für Großveranstalter

Kritik an dierser Zeitplanung kommt von Kulturveranstaltern in Brandenburg. Der Gründer des Niederlausitz-Festivals "Wilde Möhre", Alexander Dettke, kritisierte eine Entscheidung über Großveranstaltungen Ende Juli als zu spät. Die Termine der Festivals stünden bevor, die Veranstalter wüssten aber nicht, wie viele Tickets sie verkaufen dürfen.

Die Kulturveranstalter fordern von der Landesregierung eine schnellere Entscheidung. Nach einem Beschluss der Bund-Länder-Runde zu Wochenbeginn können bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 auch Großveranstaltungen mit bis zu 25.000 Menschen stattfinden. Einzelheiten müssen aber die Länder beschließen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.07.2021, 15:30 Uhr

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