Union zu Gast in Freiburg
Nach kräftezehrenden Wochen reist der 1. FC Union vor der Winterpause am Sonntag nach Freiburg. Trainer Fischer sieht bei seiner Mannschaft vor dem Verfolgerduell noch "genug Energie im Tank", freut sich aber auch schon auf die Pause.
Noch ein letztes Mal müssen die Spieler des 1. FC Union am Sonntag beim SC Freiburg (17:30 Uhr) ans Limit gehen. Es gelte, "die Aufgabe mit der höchsten Bereitschaft anzugehen", fordert Trainer Urs Fischer wie immer ein. Hinter dem Schweizer und seiner Mannschaft liegt eine kräftezehrende Zeit. Sechs englische Wochen haben die Eisernen wegen der Doppelbelastung mit der Europa League zuletzt absolviert - und dabei Kräfte gelassen.
Denn Union läuft die meisten Kilometer in der Bundesliga. 1.656,5 waren es bisher - das entspricht ungefähr der Strecke von Berlin bis nach Neapel. Dank regelmäßiger Rotation und guter Regeneration hat Union diese Belastung weitestgehend unbeschadet - sprich mit wenigen Verletzten - überstanden. "Wenn man sich Laufwerte, Sprints, Zweikampfverhalten anschaut, zeigt die Mannschaft, dass sie noch genug Energie im Tank hat", weiß Urs Fischer. Die soll sein Team in eine gute Leistung in Freiburg investieren. "Dann kommen doch verdiente drei Wochen Ferien, wo du mal runterfahren kannst", freut sich auch der Schweizer, der in seine Heimat reisen wird.
Genau wie Union hatte auch der SC Freiburg diese Doppelbelastung. Und genau wie die Köpenicker ist auch Freiburg so erfolgreich wie nie. Union gegen Freiburg ist deshalb nicht irgendeine Partie, sondern das Verfolgerduell hinter Rekordmeister Bayern München. Urs Fischer reagiert auf diese Einordnung nur mit einem Lachen. Doch auch der Schweizer hätte sich diese Konstellation vor der Saison nur schwer vorstellen können und erklärt: "Man hätte die richtigen Worte finden müssen, um mich zu überzeugen."
Wie Union tut das sportlich derzeit auch Freiburg. Der Europa-League-Teilnehmer, der vor allem mit seiner starken Defensive und Gefahr bei Standardsituationen auffällt, steht mit 27 Zählern punktgleich nur einen Platz hinter den Berlinern auf Rang drei. Seine drei Niederlagen in der laufenden Saison kassierte das Team von Trainer Christian Streich gegen die Champions-League-Teilnehmer Dortmund, München und Leipzig.
Besonders zu Hause sind die Breisgauer nur schwer zu besiegen: Seit inzwischen neun Pflichtspielen sind sie im Europa-Park-Stadion ungeschlagen. Unter Christian Streich, der seit Ende 2011 im Amt und damit dienstältester Bundesliga-Trainer ist, ging das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres noch nie verloren.
Keine leichte Ausgangslage für die Berliner, doch die jüngste Bilanz der Köpenicker gegen Freiburg verspricht Punkte. Nur eines der letzten acht Pflichtspiele ging verloren (1:3-Auswärtsniederlage im März 2020). Wenn das Team von Trainer Urs Fischer das Bundesligajahr mit einem Sieg beenden will, sollte es besser nicht in Rückstand geraten. Denn noch nie hat in diesem Duell ein Team nach Rückstand noch gewonnen.
Neben den beiden verletzten, Torwart Frederik Rönnow (Muskelverletzung) und Andras Schäfer (Fuß-OP), muss Urs Fischer für das Spiel in Freiburg auch auf den gelbgesperrten Rani Khedira verzichten. Seine Position im defensiven Mittelfeld werde man eins zu eins ersetzen, kündigte der Coach an. Kapitän Christopher Trimmel könnte ebenso wie Jordan wieder von Beginn auf dem Platz stehen.
So könnte Union spielen: Grill – Leite, Knoche, Doekhi – Ryerson, Haberer, Seguin, Thorsby, Trimmel – Becker, Jordan
Mit Union und Freiburg treffen zwei durchaus ähnliche Teams aufeinander. Beide Mannschaften überzeugen mit Geschlossenheit, Laufstärke (Freiburg steht auf Platz vier) und Intensität. Im Gegensatz zu Union versucht Freiburg mehr mit spielerischen Lösungen zum Erfolg zu kommen und ist auf Ballbesitz ausgelegt. Union baut dagegen auf seine kompakte Defensive und ein schnelles Umschaltspiel.
Beide Teams wollen als erster Verfolger von Bayern München in die Winterpause gehen - aber auch nicht verlieren. Der rbb|24-Tipp: Das Spiel endet 1:1.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.11.2022, 14:00 Uhr
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