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Audio: Antenne Brandenburg | 09.08.2022 | Martin Schneider | Quelle: rbb/Jahn

30-jähriges Jubiläum

Der Tag, als an der Wetterstation Lübben ein Hitzerekord gebrochen wurde

39,2 Grad Celsius übermittelte Frank Selbitz am 9. August 1992 aus Lübben an den Wetterdienst - fest im Glauben, woanders sei die 40-Grad-Marke längst geknackt worden. Am nächsten Tag war klar: Nirgendwo im Land war es wärmer - bis heute. Von Josefine Jahn

Vor genau 30 Jahren ist in Lübben-Blumenfelde (Dahme-Spreewald) die höchste Temperatur seit Messungsbeginn im Land Brandenburg notiert worden. 39,2 Grad hatte Frank Selbitz an seiner Station des Deutschen Wetterdienstes gemessen.

Noch heute ist es der Landesrekord. Nur einmal - in diesem Sommer 2022 in Cottbus - wurde der Wert erneut erreicht, aber nie übertroffen.

Quelle: rbb/Jahn

Alte Technik auf aktuellem Stand

Seine Leidenschaft für die Wetterbeobachtung hatte Frank Selbitz bei der Armee entwickelt, bei klirrender Kälte. Seit inzwischen 35 Jahren betreibt er die Anlage in Lübben. Gleich zu Beginn im Januar 1987 hat er die seitdem niedrigste Temperatur am Standort Lübben-Blumenfelde gemessen: Minus 26.5 Grad Celsius.

Fünf Jahre später dann der Temperaturrekord für das ganze Land Brandenburg. Darauf ist Selbitz bis heute stolz. Keine andere offizielle Wetterstation für den Deutschen Wetterdienst habe den Wert erreicht. "Von inoffiziellen Stationen weiß ich es nicht, das könnte ohne weiteres möglich sein", so Selbitz. "Die Frage wäre dann, ob es den entsprechenden Bedingungen für Aufzeichnungen, Beobachtungen des Wetters genügt."

Brandenburgs Innenminister Stübgen

"Schlimmste Dürre in der Geschichte des Landes"

Bereits 400 Waldbrände in diesem Jahr, darunter fünf Großschadenslagen, die Feuerwehr am Limit: Brandenburgs Innenminister Stübgen hat ein dramatisches Bild der Situation infolge der anhaltenden Trockenheit gezeichnet.

Auch wenn seine Station mittlerweile 35 Jahre alt ist, sei sie technisch noch auf dem aktuellem Stand, sagte Selbitz. Seit 2005 geben die Geräte ihre Ergebnisse zu Temperaturen und Niederschlägen automatisch im Minutentakt an die Zentralcomputer des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach weiter. Diese Daten werden dann für die Wetterauswertung und -vorhersage genutzt.

Dennoch brauche es die Hilfe von Ehrenamtlichen wie Frank Selbitz - ihre "Augenbeobachtungen", sagte er. "Beginnen wir bei Gewitter, Hagel, Graupel so wie die entsprechenden Wolkenformationen am Himmel. Sie haben Tau, sie haben Nebel, sie haben die verschiedenen Formen anderen Niederschlages wie Raureif etc., die von Beobachtern registriert werden und dann im entsprechenden Tagebuch aufgezeichnet werden."

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2022, 15:10 Uhr

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