rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 21.10.2022 | Martin Schneider | Quelle: imago images / Rainer Weisflog

Mittel aus DDR-Vermögen

Landesregierung fördert Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus mit 210.000 Euro

Die brandenburgische Landesregierung fördert die Sicherung und Sanierung der Gefängnismauer des einstigen Zuchthauses Cottbus mit weiteren 210.000 Euro. Dazu will Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Freitag in der Gedenkstätte einen Fördermittelbescheid überreichen, wie ihr Ministerium am Donnerstag mitteilte.

Die Mittel stammen demnach aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO-Mittel). "Damit erhöht sich die Förderung in diesem Jahr auf 346.830,10 Euro", heißt es in der Mitteilung. Insgesamt erhalte die Gedenkstätte in Cottbus in den Jahren 2020 bis 2022 850.000 Euro aus DDR-Vermögen für das Projekt. PMO-Mittel sind laut dem Ministerium "grundsätzlich für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zwecke in den ostdeutschen Bundesländern einzusetzen."

Bedeutende Haftanstalt für politische Gefangene

Das 1860 fertiggestellte ehemalige Cottbuser Gefängnis diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Jugendgefängnis, Frauenzuchthaus, Haftort für Widerstandskämpfer und als Ausgangspunkt für Deportationen in Konzentrationslager. In der DDR war es eine der bedeutendsten Haftanstalten für politische Gefangene. Nach der Wiedervereinigung wurde der Strafvollzug bis 2002 fortgeführt, dann wurde das Gefängnis geschlossen.

2007 wurde der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus gegründet. Er ist Träger der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Dort finden unter anderem mehrere Dauerausstellungen statt. So wird zum Beispiel seit 2013 die Ausstellung "Karierte Wolken - politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933–1989" im ehemaligen Hafthaus 1 präsentiert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.2022, 10:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen