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Audio: Antenne Brandenburg | 24.09.2021 | Felicitas Montag | Quelle: Felicitas Montag/rbb

Fridays for Future in Neuzelle (Oder-Spree)

"Viele Menschen haben noch nicht realisiert, was mit unserer Umwelt passiert."

Deutschlandweit haben tausende Schüler im Zuge der Pridays for Future-Demonstrationen zum Protest für mehr Klimaschutz aufgerufen. Neben der Großdemo in Berlin haben sich daran auch viele Schulen aus Ostbrandenburg beteiligt. So etwa der Rahn-Campus in Neuzelle.

Auch im Osten Brandenburgs beteiligen sich Initiativen am bundesweiten Klimastreik von Fridays for Future. Einige junge Menschen sind etwa nach Berlin zur großen Kundgebung am Großen Stern und auf dem 17. Juni gefahren. Doch auch vor Ort von der Uckermark bis ins Schlaubetal haben Schülerinnen und Schüler an elf Orten zu Demonstrationen aufgerufen. Mit dabei waren unter anderem Beeskow (Oder-Spree), Bernau (Barnim), Frankfurt (Oder) und Neuzelle.

"Wir setzen uns für unsere Zukunft ein, und nur wenn wir protestieren und immer mehr werden, zeigen wir, dass wir wirklich eine Meinung haben und Veränderung wollen." Till Schäfer ist einer von rund 100 Schülern, die am Freitag beim Klimastreik in Neuzelle mit dabei sind. Dafür wurden sie für zwei Stunden von der Schule freigestellt. Einige der Demonstrierenden laufen mit selbstgemalten Plakaten, die im Unterricht vorbereitet wurden, um den Klosterteich.

Unterstützung auch von der älteren Generation

Unterstützung bekommen die Jugendlichen dabei auch von Schülerinnen und Schülern aus Eisenhüttenstadt und einigen Bürgern aus Neuzelle. Der 52-jährige Roger Döge ist extra aus dem 20 Kilometer entfernten Guben angereist. "Wenn man sich mit dem ganzen Klima-Problem auseinandersetz, ist das schon eine Herausforderung, die wir als Menschheit haben." Deshalb ist auch seine Motivation die Politik auf eben jene Probleme aufmerksam zu machen.

Initiiert wurde die Aktion von Manuela Rolle-Koch, Lehrerin für Politische Bildung am Rahn-Campus im Stift Neuzelle. Ihrer Meinung nach wird das Thema Klimaschutz von vielen Leuten noch nicht ernst genug genommen. "Ich bin der Meinung, dass man als Schule und als Schul-Standort in Regionen, die sonst nicht so in der Presse vorkommen, mal ein Zeichen setzen sollte. Es ist eine gute Sache, wenn wir hier damit anfangen."

Ein Zeichen abseits der großen Städte

Der Vorschlag von Rolle-Koch, in einer geschlossenen Gruppe für eine klimafreundliche Politik zu streiken, ist auf ein geteiltes Echo gestoßen, berichtet Schülerpräsident Tom Siegel. "Es gab manche Schüler, die das super fanden, aber es gab auch einen Teil, der dagegen war. An einer solchen Schule ist es genauso wie in einer Gesellschaft generell, dass es geteilte Positionen gibt. Trotzdem haben sich viele daran beteiligt und das ist auch gut so."

Auch die 17-jährige Raja Mainz ist sich bewusst, dass die Aktion am Freitag keine große Veränderung herbeiführen wird, aber er schafft Aufmerksamkeit und das ist Raja wichtig. "Die Zukunft und die Umwelt sind mir wichtig. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie es viele Menschen noch nicht realisiert haben, was mit unserer Umwelt passiert."

Dass man etwas tun kann, wurde in Neuzelle gezeigt. Und so endete der kleine Protestmarsch nach einer Stunde. Ob es der letzte war, bleibt allerdings abzuwarten.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.09.2021, 15:10 Uhr

Beitrag von Felicitas Montag

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