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Audio: Antenne Brandenburg | 28.01.2022 | Isabel Röder | Quelle: dpa/M. Skolimowska

Bessere Rahmenbedingungen und Mitspracherecht

Beeskow will zur "Kinderfreundlichen Kommune" werden

Uneinigkeit über Spielgeräte gaben den Anstoß, Beeskow zu einem freundlicheren Ort für Kinder werden zu lassen. Diese sollen sich künftig besser beteiligen können und werden mehr berücksichtig. Dafür erhält die Stadt demnächst sogar ein Label.

Im Lockdown während der Corona-Pandemie sind die Stimmen von Kindern und Jugendlichen wenig zu hören gewesen – bei den Protesten von Fridays for Future dafür umso lauter. Damit ihre Meinung in Zukunft mehr Gewicht erhält, will die Stadt Beeskow zur "Kinderfreundlichen Kommune" werden.

Diesen Titel vergibt der gleichnamige Verein, getragen vom Kinderhilfswerk und Unicef an Kommunen in Deutschland. Mit dabei sind bereits große Städte wie Köln, aber auch kleine Gemeinden wie Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) und Nauen (Havelland). Dort will sich jetzt auch die Kreisstadt von Oder-Spree einreihen.

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Streit um Trampolin gibt Anstoß

Der Weg zur Kinderfreundlichen Kommune habe in Beeskow mit dem Streit um zwei Trampoline begonnen, erzählt Karolin Ring. Sie ist seit einem Jahr im Auftrag der Stadt Koordinatorin des Projektes und berichtet von einer alten Schusterwerkstatt. Diese wurde von der Stadt gekauft. "Die Frage war, was wir für Kinder an diesem Ort einbringen können. Es gab die Idee, es sollten zwei Trampoline dort aufgestellt werden."

Doch einige Stadtverordnete und Bürger lehnten den Vorschlag ab und verwiesen lieber auf den nahegelegenen Spielplatz. Die Entrüstung darüber brachte die Stadtverordnete Rosemarie Jurisch (SPD) vor zwei Jahren auf den Verein Kinderfreundliche Kommune.

Dessen Ziel: Kinder und Jugendliche in allen Bereichen des kommunalen Lebens zu berücksichtigen. "Nach deren Prinzipien misst man das an vier Punkten. Kinderrechte konsequent in Politik und Verwaltung zu verankern. Der zweite Bereich sind die kinderfreundlichen Rahmenbedingungen. Dass Kinder zum Beispiel einen Ansprechpartner im Rathaus haben, wo sie hingehen können mit ihren Problemen." Außerdem hat sich der Verein Beteiligungsmöglichkeiten und gute Informationswege für Menschen unter 18 Jahren angeschaut.

Ein Ort für Diskussionen

Zusammen mit der Stadt wurden so 20 Maßnahmen erarbeitet. Eine davon ist das Diskussionsformat "Pizza und Politik". Davon ist auch die junge Emma überzeugt. "Das ist dann wie eine große Runde. Wir sitzen alle an einem Tisch. Und natürlich ist es so, dass jeder etwas sagen will und es dadurch auch etwas lauter ist."

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Emma ist eines der rund zehn Kinder und Jugendlichen, die sich monatlich über Ideen für Beeskow austauschen. Im Sommer entstand dort die Initiative, den Marktplatz mit einem Sandkasten zu beleben. Und die 15-Jährige hat noch weitere Ideen: "Ich würde auf jeden Fall ein Schülercafé total toll finden, wo man als Schüler hingehen kann, und sie wissen, hier kann ich mich hinsitzen, Hausaufgaben machen oder mich mit Freunden in einer Freistunde treffen. So was würde ich total cool finden."

Ein Label als Ansporn für mehr Kinderbeteiligung

Wünsche, wie dieser, stehen auf Karolin Rings Zettel. Aber auch eine Analyse zur Kinderarmut, der Aufbau eines Jugendmediums, oder die Entwicklung eines Stadtplans für Kinder. Dass sich das auszeichnet, davon ist die energiegeladene, frühere Journalistin überzeugt. "Da wo Kinderfreundlichkeit gelebt wird, entsteht etwas für die gesamte Gemeinschaft. Also Kinderfreundlichkeit ja, aber alle profitieren davon."

Die zwanzig Maßnahmen sind zwar noch nicht umgesetzt. Doch als eine Art Ansporn wird die Stadt Beeskow bereits im März mit dem Label „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Isabel Röder

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